Am 11. Januar 2025 kam es in Furth im Wald zu zwei bemerkenswerten Vorfällen, die die Aktivitäten der Bundespolizei und die Herausforderungen im Umgang mit unerlaubten Einreisen verdeutlichen. Gegen 08:30 Uhr wurde ein 25-jähriger Iraker in einem Zug aus Prag kontrolliert. Trotz eines gültigen irakischen Reisepasses stellte sich heraus, dass für ihn ein Einreise- und Aufenthaltsverbot für Deutschland bestand. Bundespolizisten sowie Beamte der Landespolizei Bayern führten daraufhin einen Datenabgleich durch und bestätigten die bestehenden Verbote. Der Iraker wurde zur Dienststelle mitgenommen und schließlich nach Tschechien zurückgewiesen. Diesbezüglich ermittelt das Bundespolizeirevier Furth im Wald wegen versuchter unerlaubter Einreise. Diese Maßnahme spiegelt einen wachsenden Trend wider, da im Jahr 2022 die Bundespolizei insgesamt 91.986 unerlaubte Einreisen nach Deutschland feststellte. Dies ist der höchste Stand seit sechs Jahren, wie bundespolizei.de vermerkt.
Am gleichen Abend, gegen 20:30 Uhr, wurde ein 46-jähriger Türke in einem weiteren grenzüberschreitenden Zug aus Prag festgenommen. Dieser Mann war von der Justiz wegen dringenden Tatverdachts mehrerer Gewaltdelikte und einem entsprechenden Untersuchungshaftbefehl gesucht worden. Der Haftbefehl war im August 2024 vom Amtsgericht Mühldorf am Inn erlassen worden, basierend auf dem Verdacht der körperlichen Misshandlung seiner Partnerin. Nach seiner Festnahme wurde der Mann zur Behandlung am Amtsgericht Rosenheim vorgeführt und anschließend in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert. Solche Vorfälle unterstreichen die laufenden Bemühungen der Behörden, nicht nur die unerlaubte Einreise, sondern auch die Bekämpfung von Kriminalität im Grenzbereich zu gewährleisten.
Hintergrund zu unerlaubten Einreisen
Die Zahl der festgestellten unerlaubten Einreisen in Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2021 wurden 57.637 unerlaubte Einreisen registriert, während es 2022 bereits 91.986 waren. Die monatliche Beobachtung zeigt, dass insbesondere im dritten und vierten Quartal 2022 ein signifikantes Ansteigen der Feststellungen zu verzeichnen war. Im September 2022 lag die Zahl der unerlaubt Eingereisten bei 12.701, was alle vorherigen Monate übertraf.
Monat | Unerlaubte Einreisen 2021 | Unerlaubte Einreisen 2022 |
---|---|---|
Januar | 2.727 | 4.436 |
Februar | 3.014 | 3.842 |
März | 3.912 | 4.680 |
April | 3.906 | 4.500 |
Mai | 2.916 | 5.034 |
Juni | 4.074 | 6.667 |
Juli | 4.067 | 6.941 |
August | 4.277 | 8.846 |
September | 6.101 | 12.701 |
Oktober | 10.270 | 13.167 |
November | 7.543 | 12.538 |
Dezember | 4.830 | 8.611 |
In dem Zusammenhang registrierte die Bundespolizei im Jahr 2022 zudem 2.728 Schleuser, ein Anstieg verglichen mit 2.132 im Jahr 2021. Diese Zahlen belegen die verstärkten Bemühungen der Behörde, sowohl unerlaubte Einreisen zu verhindern als auch die Hintermänner der Schleusungskriminalität zur Rechenschaft zu ziehen.
Diese Vorfälle in Furth im Wald zeigen eindrücklich, wie komplex die Situation an den Grenzen Deutschlands ist und unterstreichen die Notwendigkeit strenger Überprüfungen und effektiver Maßnahmen durch die Sicherheitskräfte. Die Bundespolizei ist gefordert, nicht nur bestehende Gesetze durchzusetzen, sondern auch neue Strategien zu entwickeln, um den Herausforderungen einer sich stetig ändernden Migrationssituation zu begegnen.