
Miesbach plant die Errichtung einer neuen Radabstellanlage am Bahnhof, die durch eine einstimmige Entscheidung des Stadtrats genehmigt wurde. Diese Initiative ist Teil eines größeren Vorhabens zur Förderung klimafreundlicher Mobilität in der Region. Mit einem geschätzten Kostenrahmen von rund 100.000 Euro soll die Abstellanlage im Grünstreifen zwischen dem Bahnhof und dem Oberlandcenter Platz für 42 Fahrräder bieten. Der Stadtrat hat sich für die eingeschossige Variante mit Dach entschieden, nachdem drei unterschiedliche Modelle vorgestellt wurden. Für die Umsetzung des Projekts sind umfangreiche Sicherheitsanforderungen der Deutschen Bahn zu beachten, darunter ein Geländer und der Verzicht auf einen direkten Zugang zum Bahnsteig.
Die Investition wird für die Stadt Miesbach umso wichtiger, da die Deutsche Bahn mit DB InfraGo eine Förderung von 70 Prozent für den Bau von Radabstellanlagen bereitstellt, jedoch die Planungskosten nicht förderfähig sind. Diese staatliche Unterstützung könnte es der Stadt ermöglichen, die Kosten auf die Deutsche Bahn abzuwälzen, da gleichzeitig auch der marode Bahnsteig befestigt werden muss. Der Bürgermeister sieht die vorgeschlagene Lösung als großen Schritt, um die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern und die Nutzung des Fahrradverkehrs zu fördern.
Förderanträge und Antragsprozess
Die Stadt plant zudem, die Förderanträge ab dem 1. Februar 2025 zu stellen, um die finanziellen Mittel zu sichern. Notwendige Unterlagen für die Antragstellung umfassen eine detaillierte Vorhabenbeschreibung für die Radabstellanlagen im Rahmen der Bikeride-Offensive, wie auf klimaschutz.de zu erfahren ist. Die Antragstellung erfolgt über das Online-Portal „easy-Online“, das die Einreichung der erforderlichen Dokumente als PDF-Datei ermöglicht. Außerdem stehen mehrere Optionen zur Verfügung, um die Rechtsgültigkeit der Anmeldung zu gewährleisten, darunter auch postalische Einreichungsmöglichkeiten.
Ein großes Ziel der Förderprogramme ist die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in Deutschland, wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) betont. Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 wird eine finanzielle Unterstützung von bis zu 30 Euro pro Person und Jahr angestrebt. Bis 2025 sind außerdem umfassende Ausgaben von rund 820 Millionen Euro für diese Infrastruktur vorgesehen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Miesbach, sondern generell auf der Entwicklung geschlossener Radverkehrsnetze und der besseren Verknüpfung mit dem öffentlichen Personennahverkehr.
Zukünftige Perspektiven für Miesbach
Mit der geplanten Radabstellanlage erwartet die Bayerische Regiobahn (BRB) einen Anstieg der Rad-Pendler um etwa 100 Personen nach Fertigstellung der Einrichtung. Dies unterstreicht die Notwendigkeit und Relevanz solcher Maßnahmen in der Region. Dennoch stehen Kommunen häufig vor Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung solcher Projekte, etwa durch begrenzte Flächenverfügbarkeit und langwierige Genehmigungsprozesse, wie auf mobilitaetsforum.bund.de thematisiert wird.
Insgesamt wird die neue Radabstellanlage eine Verbesserung der Mobilität in Miesbach darstellen und zeigt das Engagement der Stadt für eine nachhaltige Zukunft. Die nächsten Schritte umfassen die Beantragung der Fördermittel sowie die vertraglichen Vorbereitungen mit der Deutschen Bahn und dem Oberlandcenter.