Im Jahr 2024 sind in Bayern die Maserninfektionen stark angestiegen. Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) berichtete von insgesamt 70 registrierten Masernfällen zum 1. Januar 2025. Dies ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den nur 11 Fällen, die im Vorjahr verzeichnet wurden. Die Infektionszahlen nähern sich damit dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie, als 2019 in Bayern 75 Infektionen registriert wurden. Die Entwicklung in den vergangenen Jahren zeigt eine besorgniserregende Tendenz: 2022 gab es lediglich 4 Infektionen, während 2021 nur 2 Fälle gemeldet wurden, wie Ärzteblatt festhält.
Die erneute Zunahme der Masernfälle wirft Fragen zur Impfbereitschaft und zum Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung auf. Vor der Einführung der Impfungen in den 1970er Jahren waren Masern eine weit verbreitete Kinderkrankheit. Laut der Nali Impfmonitoring traten die Masern in Deutschland bis dahin häufig auf, was zu einer hohen Zahl von Erkrankungen führte. Heute empfehlen die Ständige Impfkommission (STIKO) die erste Masernimpfung für Kinder im Alter von 11 Monaten und die zweite Dosis mit 15 Monaten.
Komplikationen und Warnungen
Die Symptome der Masern sind bekannt und beinhalten einen charakteristischen Ausschlag, der sich über den gesamten Körper ausbreitet. Laut tz.de sind etwa 10% der Erkrankten von ernsthaften Komplikationen betroffen, wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Ältere Infizierte haben ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe. In seltenen Fällen können die Folgen auch letal sein, etwa in Form von Gehirnentzündungen. Ministerin Gerlach warnte eindringlich vor der Ansteckungsgefahr und den potenziell gravierenden Verläufen der Krankheit.
Trotz der gesetzlichen Impfempfehlungen bestehen in Deutschland weiterhin erhebliche Impflücken. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern wird häufig die erste Impfung nicht rechtzeitig ab dem 11. Lebensmonat durchgeführt. Auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es Defizite, die auf eine unzureichende Impfbereitschaft in deren Kindheit zurückzuführen sind. Die WHO-Region Europa strebt die Eliminierung von Masern und Röteln an, was jedoch durch diese Impflücken erschwert wird.