Landshut

Betrugsskandal: Familie ergaunert 200.000 Euro durch Payback-Punkte!

In einem umfangreichen Betrugsfall, der die bayrische und baden-württembergische Polizei auf den Plan rief, wurde eine Familie wegen des Abgriffs von Payback-Punkten verurteilt. Insgesamt erbeuteten die Betrüger rund 200.000 Euro, indem sie unrechtmäßig Punkte von anderen Payback-Kunden einlösten. Diese kriminellen Aktivitäten fanden zwischen 2020 und 2021 statt.

Die Familie reiste durch verschiedene bayerische Supermarkt-, Drogerie- und Verbrauchermarktfilialen, die Partner des Payback-Programms sind. Ziel war es, die Punkte von Geschädigten zu stehlen und diese anschließend in Bargeld zu verwandeln. Besorgt über die ungewöhnlichen Aktivitäten eines Kunden informierte ein Mitarbeiter von Payback schließlich die Polizei. Daraufhin wurde die Familie nach einem Vorfall in einem Supermarkt im Mai 2021 vorläufig festgenommen, was das betrügerische Treiben stoppte.

Die Betrugsmasche

Laut der Anklageschrift, die 50 Seiten umfasst, erlangte die Familie ihre Zugänge durch das Hacken von Payback-Konten, für die Zugangsdaten im Darknet beschafft wurden. Über 7.800.000 Payback-Punkte wurden unberechtigt eingelöst, was zu einem Schaden von etwa 80.000 Euro führte und rund 1.700 Kunden betraf. Der 27-jährige Sohn der Familie wurde in 399 Fällen des Computerbetrugs angeklagt, während seine Eltern jeweils in 274 Fällen zur Verantwortung gezogen wurden. Seine 29-jährige Schwester und deren Ehemann wurden wegen Beihilfe zum Computerbetrug angeklagt.

Um die erlangten Punkte in Bargeld umzuwandeln, nutzten die Betrüger sogenannte Service-Terminals in den Geschäften. Die Polizei konnte auch Überwachungskameraaufzeichnungen zur Identifizierung des Ehepaars und ihres Sohnes verwenden. Während das Ehepaar von den zuständigen Behörden verurteilt wurde, bleiben die Schwester und ihr Mann vorerst unangetastet, da sie einer Verständigung zur Klärung ihrer Fälle abgelehnt hatten.

Rechtliche Konsequenzen

Das Amtsgericht Landshut verhängte gegen den Sohn eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten; die Eltern erhielten jeweils ein Jahr und fünf Monate Haft. Das Gesetz sieht für solche Straftaten eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor, was auf die Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen hinweist. Die Ermittlungen wurden unter der Aufsicht der Zentralstelle Cybercrime Bayern durchgeführt, unterstützt durch die Kriminalpolizei Erding und ein Münchner Kommissariat.

Insgesamt stehen alle Angeklagten vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Landshut, wo nun eine Entscheidung über die Zulassung der Anklageschrift und die Eröffnung des Hauptverfahrens getroffen wird. Dieser Fall wirft auch ein Schlaglicht auf die Risiken und Bedrohungen des modernen digitalen Handelns, insbesondere in Bezug auf Bonusprogramme wie Payback, die seit ihrer Einführung im Jahr 2000 von über 600 Partnerunternehmen genutzt werden.

Zusammenfassend zeigt dieser Betrugsfall, wie kriminelle Elemente die Vorteile digitaler Systeme ausnutzen, um enormen finanziellen Schaden anzurichten. Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit, digitale Sicherheit zu erhöhen und den Verbraucherschutz zu stärken, um zukünftige Vorfälle dieser Art zu verhindern. Weitere Informationen zu diesem Fall bieten Merkur, Bayerischer Rundfunk und Tarnkappe.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
br.de
Mehr dazu
tarnkappe.info

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