Kitzingen

Kitzingen ehrt Förderverein: Synagoge als kulturelles Erbe im Fokus!

Der Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen am Main wurde am Montagabend mit dem Kitzinger Kulturpreis 2024 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand in der Alten Synagoge statt, einem geschichtsträchtigen Gebäude, das 1883 eingeweiht wurde und eine zentrale Rolle in der Geschichte der jüdischen Gemeinde Kitzingens spielte. Laudator Harald Knobling würdigte den unermüdlichen Einsatz des Vereins für den Erhalt und die Wiederbelebung der Synagoge und betonte deren Bedeutung für Erinnerung und Forschung zur Geschichte des Gebäudes.

In der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde die Synagoge von Kitzinger Bürgern in Brand gesetzt. Feuerwehrkräfte griffen nicht ein, was Knobling mit dem Satz kommentierte: „Auch Kitzingen hatte seine Barbaren.“ Diese dunkle Episode wurde durch die sanierungs- und erinnerungskulturellen Bemühungen des Fördervereins lange Zeit im Bewusstsein gehalten. Ab 1942 diente das Gebäude als Lager für Zwangsarbeiter und wurde später zweckentfremdet. Die Diskussion um Wiederaufbau oder Abriss zog sich bis in die 1950er Jahre.

Die Wiederbelebung der Alten Synagoge

Der Förderverein wurde 1982 gegründet und erreichte schnell 100 Mitglieder, die sich in den folgenden Jahren für die Sanierung des Gebäudes starkmachten. 1989 beschloss der Stadtrat die Sanierung, die schließlich in einer feierlichen Wiedereröffnung im Mai 1993 gipfelte. An dieser Wiedereinweihung nahmen auch jüdische ehemalige Bewohner Kitzingens teil, was die kulturelle und historische Relevanz des Ortes unterstrich. Der Verein hat seitdem unter verschiedenen Vorsitzenden zahlreiche Initiativen zur Erinnerungskultur, wie die Verlegung von Stolpersteinen, ins Leben gerufen.

Die heute wiedererrichtete Alte Synagoge präsentiert sich in einem weitgehend originalgetreu gestalteten Außenbereich, während der Innenraum modernisiert wurde. Der Parterrebereich beherbergt einen Gebetsraum sowie ein jüdisches Archiv und Seminarräume. Im ersten Stock findet sich ein großer Saal für Veranstaltungen und ein weiterer Seminarraum. Die Renovierung umfasste auch eine originalgerechte Restauration zweier Räumlichkeiten: dem Vorraum im Parterre und dem Gebetszimmer im ersten Stock.

Gemeinschaft und Erinnerung

Margret Löther, die Vereinsvorsitzende, hielt eine bewegende Dankesrede, in der sie die Bedeutung von Aufklärung für eine bessere Zukunft betonte. Während der Feier stellte Alex Jacobowitz seinen Bildband „100+ Synagogen in Deutschland“ vor und begleitete die Veranstaltung musikalisch auf dem Xylophon. Zudem wurde das Netzwerk jüdischer Friedhof Rödelsee mit 15 Gemeinden ins Leben gerufen, um die Erinnerung an die jüdische Geschichte der Region zu fördern.

Die Alte Kitzinger Synagoge hat sich zu einem bedeutenden Ort für die jüdische Kultur entwickelt und wird nicht nur von der jüdischen Gemeinde in Würzburg, sondern gelegentlich auch von der amerikanischen Garnison genutzt. Die Synagoge, die das hebräische Wort „Bet ha-knesset“ bedeutet und als „Haus der Versammlung“ gilt, spielt eine essentielle Rolle im Gedenken an die jüdische Vergangenheit und der Vermittlung von Wissen über die jüdische Religion. Führungen in der Alten Synagoge sind nur nach vorheriger Vereinbarung möglich, was die Wertschätzung und den Respekt gegenüber diesem Ort unterstreicht.

In der Alten Synagoge finden sich im Innenraum typische Elemente wie der Toraschrein, der die Torarolle aufbewahrt, sowie der Altar und ein ewiges Licht. Die Einrichtung umfasst Sitzbänke und eine Frauenempore, die den gemeinschaftlichen Aspekt des jüdischen Glaubens betont. Diese Details spiegeln die kulturelle und religiöse Vielfalt wider, die in der Synagoge seit ihrer Gründung im Jahr 1883 gelebt wurde und bis heute weitergetragen wird.

Statistische Auswertung

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mainpost.de
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synagoge-kitzingen.de
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praxistipps.focus.de

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