
In Kaufbeuren hat die fortgesetzte Fällung kranker Bäume in der Inneren Buchleuthe begonnen, um die Folgen des Eschentriebsterbens zu bekämpfen. Diese Maßnahme, die im vergangenen Herbst eingeleitet wurde, betrifft insgesamt 20 geschädigte oder abgestorbene Eschen und Fichten. Der Einsatz eines Autokrans im Bereich des Parkhauses Süd erleichtert die Arbeiten, die bis einschließlich morgen die einspurige Befahrbarkeit der Inneren Buchleuthenstraße beeinträchtigen. Der Verkehr wird dabei durch eine Ampel geregelt, und das Parkhaus bleibt weiterhin zugänglich. Kurzfristige Vollsperrungen sind jedoch möglich, Umleitungen führen über die Bismarckstraße und die Heinzelmannstraße, wie merkur.de berichtet.
Das Eschentriebsterben ist eine seit 2008 in Bayern wütende Krankheit, die Eschen befällt und durch den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus verursacht wird. In vielen Regionen, darunter der Staatswald bei Lindau, sind ähnliche Maßnahmen zur Verkehrssicherung notwendig. Hier führt der Forstbetrieb Sonthofen ebenfalls Fällungen durch, um kranke Eschen zu entfernen. Die Arbeiten sollen möglichst zügig abgeschlossen werden, um die Auswirkungen auf Verkehrswege zu minimieren, wie baysf.de ausführlich darlegt.
Die Gefahren des Eschentriebsterbens
Das Eschentriebsterben zeigt sich durch verschiedene Symptome: Blattverluste, Welkeerscheinungen, Rindenverfärbungen und Absterben der Triebe sind besonders auffällig. Besonders alarmierend ist, dass befallene Altbäume oft einen chronischen Verlauf des Absterbens zeigen, während Jungbäume schnell zugrunde gehen. Infolgedessen sinkt die Standfestigkeit der Eschen erheblich, wodurch sie bei geringen Stürmen umfallen können und somit Straßen sowie Wege gefährden. Regelmäßige Kontrollen und Fällungen sind daher unerlässlich, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Ausbreitung des Pilzes einzudämmen, wie das LWF Bayern erläutert.
Die Ausbreitung des Pilzes hat nicht nur Folgen für die Waldbewirtschaftung, sondern für die gesamte Umwelt. Der Befall durch Hymenoscyphus pseudoalbidus wurde erstmals 1992 in Polen festgestellt und hat mittlerweile eine Vielzahl von europäischen Ländern erreicht, darunter auch Deutschland. In Bayern wurde der Erreger 2008 entdeckt und hat seither massive Schäden an der Eschenpopulation angerichtet. Schätzungen zufolge sind bereits 60 bis 80 Prozent der Eschen befallen. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft arbeitet intensiv daran, Lösungen zur Bekämpfung dieser gefräßigen Krankheit zu finden, beispielsweise durch Resistenzversuche mit jungen Eschen.
Die Erkenntnisse über den Ursprung des Pilzes sind bislang begrenzt. Neueste Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Pilz ursprünglich in Japan vorkommt, wo er an der Mandschurischen Esche beobachtet wurde, ohne jedoch dieselbe Schädlichkeit zu zeigen. Die genaue Einschleppungsart des Pilzes nach Europa ist weiterhin ein Rätsel, und die Suche nach Lösungen zur Erhaltung der Esche als wertvolle Baumart hat oberste Priorität.