
Am 12. März 2025 diskutierten hochrangige Vertreter der Stadt Kaufbeuren im Podcast „Klar Text“ über die drängenden Herausforderungen, mit denen die Stadt konfrontiert ist. Gastgeber Claus Tenambergen begrüßte unter anderem Oberbürgermeister Stefan Bosse sowie den Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl. Die zentrale Frage der Diskussion war: „Quo Vadis Kaufbeuren?“, die sich intensiv mit der Zukunft der Stadt und den bestehenden Problematiken auseinandersetzte.
Die Stadt sieht sich einer Reihe von Herausforderungen gegenübergestellt. Dazu zählen hohe Schulden, die momentane Situation auf dem Wohnungsmarkt mit einem Mangel an Wohnraum und Kitaplätzen sowie die Schwäche der Altstadt. Ein weiterer wichtiges Thema war der Einfluss von Politik und Verwaltung auf die aktuelle Lage sowie die Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung dieser Herausforderungen.
Finanzielle Lage der Stadt Kaufbeuren
Die Finanzlage Kaufbeurens ist laut Berichten von Merkur kritisch. Im ersten Haushaltsquartal 2024 verzeichnete die Stadt zwar höhere Einnahmen als im Vorjahr, jedoch bleibt der Schuldenstand mit derzeit 50 Millionen Euro besorgniserregend. Schätzungen zufolge könnte dieser bis Ende des Jahres auf 67 Millionen Euro ansteigen. In diesem Jahr wurden bereits sieben Millionen Euro an neuen Krediten aufgenommen.
Trotz der angespannten Finanzen liegen die Steuereinnahmen und Zuwendungen leicht über den Werten des Vorjahres. So wurden im ersten Quartal 5,53 Millionen Euro an Gewerbesteuern eingenommen, im Vergleich zu 5,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die Stadt erwartet für 2024 Einnahmen von etwas über 21 Millionen Euro, wodurch ein gewisser Optimismus trotz der finanziellen Herausforderungen entsteht.
Herausforderungen der Stadtentwicklung
Die laufenden Verwaltungskosten bleiben laut wir-sind-kaufbeuren.de negativ, was zu einem anhaltenden Bedarf an Kassenkrediten führt. Die Investitionen der Stadt haben in diesen Quartalen mit einer Million Euro die Auszahlungen des Vorjahres überstiegen. Hierbei wird deutlich, dass die Stadt auch weiterhin in Infrastrukturprojekte und die Entwicklung von Gewerbeflächen investieren muss, um die Weichen für eine positive wirtschaftliche Erholung zu stellen.
Die Diskussion thematisierte zudem die Notwendigkeit von Sanierungen in der Altstadt sowie mögliche Lösungen für den Mangel an Kitaplätzen und Wohnraum. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung hingewiesen, die zur Sicherung und Mehrung der gemeindlichen Einnahmen beitragen soll. Eine angepasste Grundstückspolitik und die Wiederbelebung von Gewerbeflächen sind ebenfalls erforderliche Maßnahmen, um Kaufbeuren wieder wirtschaftlichen Aufschwung zu verleihen.
Zusammenfassend hat die Diskussion im Podcast eindrucksvoll gezeigt, dass Kaufbeuren sowohl vor großen Herausforderungen steht als auch Potenzial für positive Entwicklungen in der Stadtentwicklung hat. Die nächsten Schritte werden entscheidend für die wirtschaftliche Attraktivität und die Lebensqualität der Bewohner sein.