
Der Prozess um den spektakulären Diebstahl eines keltischen Goldschatzes aus dem Kelten Römer Museum in Manching, Oberbayern, hat in Ingolstadt begonnen. Am 21. Januar 2025 verlas die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen vier Männer, die als Mitglieder einer organisierten Einbrecherbande gelten. Die Angeklagten sind zwischen 42 und 53 Jahren alt und stammen aus Mecklenburg-Vorpommern sowie Berlin. Ein Angeklagter gibt den Beruf „Hotelbetriebswirt“ an und war während der Verhandlung in einem weißen Hemd unter einer blauen Strickjacke erschienen, aufrecht sitzend mit gefalteten Händen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Tätern insgesamt rund 30 Einbrüche in Deutschland und Österreich vor, wobei der Modus Operandi immer ähnlich war. Die Bande führte Einbrüche in Supermärkte, Tankstellen und Schnellrestaurants durch. Sie agierten dabei sehr professionell, trugen schwarze Overalls und Sturmhauben und verwendeten Werkzeuge wie Brechstangen, Bolzenschneider und Winkelschleifer. Um Feueralarme zu umgehen, kühlten sie ihre Geräte mit Cola, Flüssigseife, Frostschutzmittel oder Aprikosensaft und kommunizierten über Funkgeräte, ohne Handys zu nutzen.
Details zum Diebstahl und Verbleib des Goldschatzes
Der Diebstahl des Goldschatzes, der als der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts gilt, geschah in der Nacht vom 22. November 2022. Während der Täter nur eine Stunde und vier Minuten benötigten, um in das Museum einzubrechen, kappelten sie zuvor Kabel in einem Verteilerhaus, was 13.000 Haushalte von Internet und Telefonabschluss abkoppelte. Um 0:31 Uhr wurden die Kabel durchtrennt und um 1:26 Uhr hebelten die Täter die Fluchttür auf und entwendeten insgesamt 483 Goldmünzen und einen Goldgusskuchen, dessen geschätzter Wert bei 1,5 Millionen Euro liegt. Bürgermeister Herbert Nerb äußerte die Hoffnung, dass der Verbleib der noch fehlenden keltischen Münzen geklärt werden kann, da etwa 400 historische Münzen weiterhin vermisst werden.
Die Ermittlungen führten zur Identifizierung eines Tatverdächtigen, der zur sogenannten „Schweriner Gruppe“ gehört. Am Tatort fanden die Behörden DNA-Spuren, die mit Mustern von acht anderen Einbrüchen übereinstimmten. Im Juli 2023 versuchte ein Berliner Angeklagter, 18 Goldklumpen im Gesamtgewicht von 500 Gramm zu verkaufen, wobei es sich um das entwendete Gold handeln könnte. Diese Aktion führte zu seiner Festnahme.
Die Ermittlung und die Zukunft des Verfahrens
Das Bayerische Landeskriminalamt hat aufgrund der Komplexität des Falls eine Sonderkommission mit 25 Beamten eingerichtet. Anklage und Verteidigung argumentieren über das Vorgehen der Bande, die laut Staatsanwaltschaft seit mindestens 16 Jahren aktiv ist. Es ist geplant, dass der Prozess über insgesamt 31 Verhandlungstage bis voraussichtlich Juni 2025 fortgeführt wird. Gleichzeitig wird die Möglichkeit eines „Deals“ zwischen den Angeklagten und der Staatsanwaltschaft diskutiert, um möglicherweise den Schatz zurückzubekommen.
Die Staatsanwaltschaft hat zudem festgestellt, dass neben dem Diebstahl in Manching auch andere Museen ins Visier der Bande genommen wurden. Die Einbrüche verursachten Sachschäden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro. Die Angeklagten haben sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, was den Fall weiter kompliziert.
Der Verbleib des gestohlenen Schatzes bleibt ungewiss, und es wird befürchtet, dass einige der Münzen möglicherweise bereits eingeschmolzen wurden, was den mmunizierten Wert des Schatzes unwiderruflich mindern könnte.
Für weitere Informationen und Updates zu diesem Fall können interessierte Leser die Berichterstattung von FAZ sowie Epoch Times verfolgen. Eine umfassende Analyse der Sicherheitslage in Deutschland wird zudem im Bericht des BMI bereitgestellt.