
Die aktuelle Beschäftigungsstatistik aus Ingolstadt zeigt einen Rückgang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 102.885 im Juni 2024. Diese Zahlen stammen von der Bundesagentur für Arbeit und wurden von der Stadt Ingolstadt ausgewertet. Der Abwärtstrend ist bemerkenswert, da im Jahr 2019 noch 107.531 Beschäftigte registriert wurden. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl um knapp 600 Beschäftigte. Trotz dieser leichten Abnahme wird die Beschäftigten-Statistik insgesamt als „relativ stabil“ bewertet, berichtet Donaukurier.
Parallel zu dieser Entwicklung verringert sich das Arbeitsvolumen, was in einem Rückgang an Vollzeitstellen von 7869 oder 9% seit 2018 resultiert. Im Widerspruch dazu stieg die Zahl der Teilzeit-Beschäftigten um 3696, was einem Zuwachs von 18% entspricht. Der Gender-Aspekt ist ebenfalls hervorzuheben: Während die Anzahl der weiblichen Beschäftigten um 836 gestiegen ist, sank die der männlichen Beschäftigten um über 5000.
Alter und Herkunft der Beschäftigten
Ein besonders interessanter Punkt in der Statistik ist das steigende Alter der Beschäftigten. Aktuell sind 19.105 Beschäftigte mindestens 55 Jahre alt. Zudem ist die Zahl der Beschäftigten mit Wohnort in Ingolstadt auf 65.228 gestiegen, was einen Anstieg von fast 3500 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Pendlersaldo hat sich auf ein Plus von 37.657 verringert, und mehr als ein Viertel der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit Wohnort in Ingolstadt sind ausländische Beschäftigte, was 17.891 entspricht.
Die demografische Entwicklung zeigt auch, dass Auspendler die Einpendler um über 1500 übersteigen. Die wichtigsten Arbeitsorte für Pendler aus Ingolstadt sind Manching, Gaimersheim und München. Insgesamt arbeiten in Ingolstadt etwa 125.000 Erwerbstätige, darunter 5200 Beamte, 10.000 Selbstständige und 7000 geringfügig Beschäftigte.
Branchensituation und Herausforderungen
Die Beschäftigungssituation in Ingolstadt zeigt sich insgesamt vielfältig. Im Dienstleistungsbereich sind etwa 53.200 Beschäftigte laut aktuellen Statistiken tätig. Das produzierende Gewerbe, das die Bereiche verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe umfasst, hat rund 49.400 Beschäftigte. Hierbei hat der Gesundheits- und Sozialbereich sowie die Logistik und der Verkehr die größten Zuwächse verzeichnet. Im Gastgewerbe bleibt die Zahl jedoch konstant bei 2000, während der Sektor Information und Kommunikation einen Rückgang auf 5600 Beschäftigte erfuhr. Bei den Zeitarbeitsfirmen ist die Beschäftigtenzahl um zwei Drittel seit 2018 gesunken und umfasst derzeit etwa 2100 Personen.
Insgesamt stellt sich die Situation in Ingolstadt als herausfordernd dar, insbesondere im Hinblick auf den Rückgang der Vollzeitbeschäftigung und die Zunahme an Teilzeitstellen. Die jüngsten Trends in der Berufswelt erfordern neue Strategien, um den Arbeitsmarkt in der Region weiter zu stabilisieren und zu fördern. Eine umfassende Analyse dieser Entwicklungen könnte helfen, Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplatzsituation zu entwickeln.