
Rudi Langer, 70 Jahre alt, und Gabriele Schmitt, 62 Jahre alt, engagieren sich seit über einem Jahrzehnt in der Hospizarbeit. Langer ist seit 12 Jahren als Hospizbegleiter bei den Maltesern in Ebelsbach tätig. Mit Hingabe bietet er sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen Halt, Sicherheit und Geborgenheit. Schmitt, die seit 9 Jahren als Hospizbegleiterin und Atemtherapeutin arbeitet, fand ihren Weg in dieses wichtige Feld durch den plötzlichen Tod ihres Vaters, als sie 21 Jahre alt war. Beide sind sich einig, dass Sterbebegleitung nicht nur Institutionen überlassen werden sollte – der Tod gehört zum Leben und ist kein Thema, das tabuisiert werden sollte, wie mainpost.de berichtet.
In ihrer täglichen Arbeit lernen Langer und Schmitt, dass wichtige Eigenschaften in der Hospizarbeit Zuhören, Einfühlungsvermögen und Empathie sind. Sie erleben Gespräche mit Sterbenden, die nicht nur ernst, sondern oft auch humorvoll sind, und begründen dies damit, dass der Mensch und die menschliche Verbindung im Mittelpunkt stehen. Langer hat bisher nie Angst vor dem Sterben wahrgenommen, jedoch spürt er häufig die Angst vor dem Alleinsein unter den Sterbenden. Schmitt beschreibt es treffend: man sollte mitfühlen, aber nicht mitleiden.
Die Essenz der Hospizarbeit
Hospizarbeit basiert auf der Idee, einen vertrauten Raum zu schaffen, in dem Menschen bis zuletzt in Würde leben können. Diese Form der Begleitung ist für schwerstkranke und sterbende Personen aus allen Altersgruppen entscheidend. Sie erfordert eine seriöse Auseinandersetzung mit jeder individuellen Situation und bietet Unterstützung nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen im Umgang mit der Trauer. Der Ansatz erstreckt sich über die physische, psychische, soziale und spirituelle Dimension der Betroffenen, wie auch malteser.de ausführt.
In Deutschland gibt es rund 100 Hospizdienste und 75 Trauerbegleitdienste, die diese wertvolle Unterstützung leisten. Jährlich begleiten die Hospizmitarbeiter in Langers und Schmitts Region etwa 140 Palliativpatienten. Aktuell sind in der Geschäftsstelle Haßfurt 60 ehrenamtliche Hospizhelfer aktiv, von denen 50 direkt im Einsatz sind. Zusätzlich sorgen Claudia Stadelmann, Christine Menter und Ilona Elflein für die administrative Arbeit und die Gewinnung sowie Ausbildung neuer Helfer.
Kontinuierliche Weiterbildung und Unterstützung
Die Hospizbegleiter nehmen regelmäßig an verpflichtenden Supervisionen teil, die alle sechs Wochen stattfinden. Langer sieht die Hospizarbeit nicht nur als eine Möglichkeit, anderen zu helfen, sondern auch als ein Geschenk an sich selbst, das tiefere Bedeutung im eigenen Leben stiftet. Das Ziel dieser Arbeit bleibt die Förderung der Würde des Menschen bis zum letzten Atemzug, und die Hospizbewegung, die in den 1960er Jahren ihren Ursprung fand, hat sich seit den 1980ern in Deutschland etabliert. Nach Angaben von diakonie.de erhalten die ambulanten Hospizdienste bundesweit Förderung durch Krankenkassen, was die Finanzierung und Unterstützung dieser wichtigen Einrichtungen ermöglicht.
Das Engagement von Langer und Schmitt verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen in der Hospizarbeit, sondern auch die erfüllenden Aspekte, die diese Form der Begleitung für alle Beteiligten bereithält. Interessierte an der Hospizarbeit können sich über Infotermine informieren, die in den kommenden Monaten stattfinden werden, und sich über die Geschäftsstelle in Haßfurt anmelden.