
Am Wochenende besuchten über 3000 Personen die FertighausWelten des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), um am „Baufrühling“ teilzunehmen. Rund 20 Musterhaus-Ausstellungen in Deutschland und Österreich beteiligten sich erfolgreich an dieser Veranstaltung, die trotz wechselhaften Wetters ein voller Erfolg war. Über 800 Bauinteressierte fanden sich allein in der FertighausWelt Günzburg ein, wo sie sich umfassend über verschiedene Bauoptionen informieren und beraten lassen konnten, wie bayerische-staatszeitung.de berichtet.
Die Veranstaltung bot nicht nur informative Einblicke, sondern auch ein Kinderprogramm sowie Verpflegungsmöglichkeiten für die Gäste. In den letzten Jahren hatte die Fertighausbranche unter einem erheblichen Auftragseinbruch gelitten. Dennoch zeigte sich 2024 ein positiver Trend: Über 25% der Bauherren entschieden sich für ein Fertighaus. Zudem steigen die Baugenehmigungszahlen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland wieder an, was auf ein anhaltend hohes Interesse an eigenen Wohnräumen schließen lässt.
Beliebtheit der Fertighäuser
Fertighäuser gewinnen in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Der BDF berichtet, dass in bestimmten Bundesländern die Wahl auf Fertighäuser besonders hoch ist. In Baden-Württemberg entschieden sich im Jahr 2024 rund 43,5% der Baufamilien für ein Fertighaus, in Bayern waren es 26,4% und in Nordrhein-Westfalen 18,9%. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2024 wurden die meisten neuen Fertighäuser in Bayern (2.543 Genehmigungen), gefolgt von Baden-Württemberg (1.883) und Nordrhein-Westfalen (1.088) genehmigt, wie baulinks.de anmerkt.
2024 stieg der bundesweite Anteil an Fertighäusern auf 26%, ein Rekordhoch. Mit insgesamt 9.654 neu genehmigten Fertighäusern aus 37.075 neuen Ein- und Zweifamilienhäusern bleibt der Fertigbau ein zentraler Pfeiler des deutschen Wohnungsbaus. Trotz eines Rückgangs von 22,2% im Gesamtmarkt und 16,4% im Fertigbau im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich ein Hoffnungsschimmer, da Hersteller ihre Geschäftsmodelle erweitern und sich auf innerstädtische Nachverdichtung, mehrgeschossigen Wohnungsbau und Quartiersentwicklung konzentrieren.
Marktanalyse und Wachstumsaussichten
Der Fertighausmarkt in Deutschland zeigt ein bemerkenswertes Potenzial. Laut einer Marktanalyse wird die Marktgröße 2024 auf 7,30 Milliarden USD geschätzt, mit einem prognostizierten Wachstum auf 9,50 Milliarden USD bis 2029. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5,43% in diesem Zeitraum. Die Hauptakteure in diesem Sektor sind Unternehmen wie Deutsche Fertighaus Holding, Bien Zenker und Baufritz, so der Bericht von mordorintelligence.com.
Das hohe Interesse an schlüsselfertigen und energieeffizienten Gebäuden unterstützt das Wachstum der Branche. Dennoch sieht sich die Fertighausindustrie Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel und steigenden Baukosten gegenüber, die durch die hohe internationale Nachfrage und Materialpreise weiter angeheizt werden. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Markt nach wie vor attraktiv für Investitionen in Fertighäuser und Großprojekte. Mit dem Fokus auf innovative Bauansätze und nachhaltige Lösungen könnte die Zukunft des Fertighausmarktes vielversprechend sein.