Garmisch-Partenkirchen

Zerstörung wertvoller Naturdenkmäler: Gesteinsabbau im Murnauer Moos!

Im Murnauer Moos hat der Gesteinsabbau im Hartsteinwerk Werdenfels nicht nur die Landschaft nachhaltig verändert, sondern auch wertvolle Naturdenkmäler zerstört. Die Grube, die sich über eine Länge von einem Kilometer, eine Breite von 200 Metern und eine Tiefe von 150 Metern erstreckt, ist mittlerweile mit Grundwasser gefüllt. Diese Veränderungen dokumentierten sich insbesondere in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als der Abbau 1999 mit dem letzten Adventsfest im Werk seinen emotionalen Höhepunkt fand und nur kurze Zeit später die technischen Anlagen abgerissen wurden, berichtet Merkur.

Der Gesteinsabbau am Langen Köchel, etwa vier Kilometer von Eschenlohe entfernt, begann im Jahr 1930. Das abgebautene Gestein, Glaukoquarzit, fand vorwiegend Verwendung im Straßen- und Eisenbahnbau. Anwohner, inklusive des Pfarrers Josef Demleitner, äußerten damals Bedenken über die Zerstörung der umliegenden Natur. Während die Arbeiten anfangs mit Spitzhacken begannen, wurden später Sprengungen eingesetzt, was gelegentlich zu gefährlichen Vorfällen führte, wie zum Beispiel einer misslungenen Detonation im Jahr 1947, die die Förderanlagen beschädigte.

Die Geschichte des Hartsteinwerks

Die Geschichte des Hartsteinwerks Werdenfels ist auch eine Geschichte des Wandels. Geräumige und moderne Anlagen prägten das Werk in den 1950er Jahren, als es als das größte und modernste Werk seiner Art galt. Zu jener Zeit waren technische Rückstände noch evident, und bis 1981 wurden Lkws sowie Seilbagger aus den 1950er und 1960er Jahren eingesetzt. 1981 übernahm der Baukonzern HOCHTIEF das Werk, das in schlechtem Zustand war, und leitete eine umfassende Modernisierung ein. Trotz der ständigen Konflikte mit Naturschutzorganisationen war das Werk in der Lage, profitabel zu arbeiten, so Schloßmuseum Murnau.

Doch die Herausforderungen nahmen zu: Gor anderen Problemen mit dem Moorboden kam es zu Schäden an der Materialseilbahn, die Schotter und Splitt zum Eschenloher Bahnhof transportierte. Im Jahr 1994 verlor das Hartsteinwerk ein wichtiges Verwaltungsgerichtsverfahren, was letztlich zur Einstellung des Betriebs Ende 2000 führte, nach über 70 Jahren ausgeübter Tätigkeit.

Der geologische Zusammenhang

Der Glaukoquarzit, der im Murnauer Moos abgebaut wurde, ist ein seltenes und extrem hartes Gestein, das vor 100 bis 200 Millionen Jahren in der Kreidezeit entstand. Diese geologischen Gegebenheiten sind Teil einer größeren komplexen Struktur, die sich über 600 Millionen Jahre in Bayern erstreckt. Die Alpen bilden die südliche Begrenzung Bayerns, und das Molassebecken zwischen den Alpen und der Donau beinhaltet Abtragungsschutt, der sich im Tertiär gebildet hat. Diesen historischen Kontext entnommen von Bayerisches Landesamt für Umwelt.

Die Natur, die durch den Gesteinsabbau im Hartsteinwerk Werdenfels stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist nun Teil der Renaturierung und des Naturschutzes im Murnauer Moos. Es entstanden nicht nur neue biotische Lebensräume, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung, die solche Gegebenheiten für die Erdgeschichte und Landschaftsgestaltung haben. Kunst und Fotografie, darunter Beispiele zum Thema „Technik und Landschaft“ aus der Sonderausstellung im Murnau Schlossmuseum, unterstützen die Idee, dass die Schönheit und die Fehler der Menschheit in Einklang gebracht werden müssen.

So bleibt das Hartsteinwerk Werdenfels als eine faszinierende, wenn auch tragische Episode der Mensch-Umwelt-Beziehung im Gedächtnis, die sowohl das technische Erbe als auch Herausforderungen des Naturschutzes widerspiegelt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
schlossmuseum-murnau.de
Mehr dazu
lfu.bayern.de

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