
Tereza Nova, die 26-jährige tschechische Skirennläuferin, liegt seit dem vergangenen Samstag in einem künstlichen Koma. Dies geschah nach einem schweren Sturz während eines Abfahrts-Trainings in Garmisch-Partenkirchen. Der Unfall, der auf der berühmten Kandahar-Piste stattfand, hat nicht nur Auswirkungen auf die Sportlerin selbst, sondern auch eine breite Diskussion über die Sicherheit im alpinen Skirennsport ausgelöst.
Nach dem Sturz wurde Nova mit einem Helikopter in eine Klinik geflogen. Dort musste sie operiert werden, um gefährliche Schwellungen im Gehirn zu reduzieren, eine Maßnahme, die dringend erforderlich war, nachdem bei ihr eine Blutung diagnostiziert worden war. Ihr Trainer und Freund, Ondřej Berndt, der unermüdlich an ihrer Seite bleibt, berichtet, dass Tereza stabil ist, die Situation jedoch weiterhin unverändert bleibe. Er hofft auf den Moment, wenn Nova wieder ihre Augen öffnet, und wartet auf Neuigkeiten von den Ärzten über ihren Gesundheitszustand. Der Verbandssprecher gab bekannt, dass sie so lange im künstlichen Koma bleiben werde, wie es das medizinische Team für notwendig hält.
Unfälle und Sicherheitsbedenken
Die Absicherung von Sportlern in Extremsituationen steht derzeit in der Kritik. Am selben Wochenende, an dem Tereza Nova stürzte, verletzte sich auch die österreichische Vizeweltmeisterin Nina Ortlieb schwer und zog sich einen Unterschenkelbruch zu. Ihr Sturz ereignete sich während des Rennens, was zu einer Unterbrechung von einer halben Stunde in der Veranstaltung führte. Diese Vorfälle werfen ernste Fragen zur Sicherheit im Skisport auf. Sofia Goggia, eine ihrer Kolleginnen, äußerte Bedenken über die Sicherheit der Skiausrüstung und forderte Verbesserungen in diesem Bereich.
Die Debatte über die Sicherheit hat sich intensiviert, insbesondere mit dem bevorstehenden Hahnenkammrennen in Kitzbühel, das für seine spektakulären und oft gefährlichen Stürze bekannt ist. Experten und ehemalige Athleten, darunter Aksel Lund Svindal, betonen die Notwendigkeit, über sicherere Wettkampfbedingungen nachzudenken. Themen wie eine Airbagpflicht, das Verbot von Carbon-„Stutzen“ und die Abschwächung gefährlicher Sprünge werden diskutiert. Die FIS-Renndirektion hat ebenfalls Bedenken geäußert, insbesondere hinsichtlich der Materialgrenzen im Skisport.
Die anstehenden Speed-Rennen in Garmisch-Partenkirchen sind die letzten Wettkämpfe vor der Weltmeisterschaft im österreichischen Saalbach-Hinterglemm. Viele Athleten, die im letzten Jahr schwere Verletzungen erlitten haben, sind nicht mehr dabei, was die Konkurrenz und den Druck auf die verbleibenden Skiläufer erhöht. Tereza Nova, die am 6. Februar ihren 27. Geburtstag feiert und 2019 ihr Weltcup-Debüt hatte, hat auch an den Olympischen Spielen 2022 in Peking teilgenommen. Ihr Gesundheitszustand wird in den kommenden Tagen weiterhin genau beobachtet, während die Diskussion über die Sicherheit im alpinen Skisport an Halt gewinnt.