
Am 17. und 18. März 2025 wird in Mittenwald ein intensives Überlebenstraining für Hubschrauberbesetzungen der Bundeswehr stattfinden. Ziel dieser Übung ist es, die Soldatinnen und Soldaten auf mögliche Einsatzsituationen im winterlichen Hochgebirge vorzubereiten. Bei dieser Gelegenheit werden Fähigkeiten vermittelt, die im Falle eines Hubschrauberabsturzes notwendig sind. Insgesamt werden etwa 30 Soldatinnen und Soldaten an der Übung teilnehmen, die mit einem Transporthubschrauber vom Typ CH-53 oder NH-90 durchgeführt wird. LRA GAP berichtet, dass die Übungsteilnehmer am 3. März zwischen 8.00 Uhr und 11.00 Uhr in den Raum Zugspitzplatt transportiert werden, wobei der Anflug über das Höllental erfolgt.
Der Übungsbereich umfasst das Zugspitzblatt, die Knorrhütte, das Reintal und das Skistadion. Für den Fall eines Notfalls wurde ein Biwak im Bereich der Knorrhütte eingerichtet. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich von den Einrichtungen der üben Truppen fernzuhalten, um Risiken zu minimieren. Zudem sollten Anwohner besonders auf die Gefahren durch möglicherweise liegende militärische Sprengmittel (Fundmunition) achten. Bei Entdeckungen solcher Gegenstände ist es wichtig, sofort die Polizei zu verständigen. Eventuelle Übungsschäden sind innerhalb eines Monats nach Abschluss der Übung bei der zuständigen Gemeinde zu melden, sofern diese nicht bereits durch den Flurschadenoffizier oder Schadentrupps beseitigt wurden.
Gemeinsame Übungen von Polizei und Bundeswehr
Die kommende Übung in Mittenwald findet vor dem Hintergrund einer intensiven Debatte über die Rolle der Bundeswehr im Inneren statt. Seit Jahren gibt es einen Streit über mögliche Einsätze der Bundeswehr in Deutschland. Diese Diskussion hat durch die Gewalttaten in München, Würzburg und Ansbach an Fahrt gewonnen. Nach diesen Vorfällen wurde im Februar eine Entscheidung für einen gemeinsamen Anti-Terror-Einsatz von Bundeswehr und Polizei getroffen. Welt berichtet, dass Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sich mit den Landesinnenministern verständigten. Die Übung ist als Vorsorge für eine „unwahrscheinliche, aber denkbare Situation“ konzipiert.
Insgesamt sollen die Übungen in mehreren Bundesländern stattfinden, wenngleich die genauen Standorte noch bekannt gegeben werden müssen. Der Fokus liegt insbesondere auf „komplizierten, über Tage andauernden, schwierigen Terrorlagen“. Die Polizei wird hierbei entscheiden, welche Art von Unterstützung erforderlich ist, wie zum Beispiel Transport, Aufklärung oder Verkehrskontrollen durch Feldjäger. Ralf Jäger, nordrhein-westfälischer Innenminister, betont die Notwendigkeit einer sachlichen Debatte über diese Einsätze. Bedenken gibt es seitens der SPD, die eine mögliche Ausweitung der Bundeswehr-Kompetenzen im Inland kritisch sieht.
Besonders wichtig ist, dass die Bundeswehr nur auf Anfrage für Amtshilfe tätig werden darf. Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2012 ist es der Bundeswehr erlaubt, bei Terroranschlägen hoheitliche Aufgaben auszuüben. In den kommenden Tagen wird erwartet, dass die Entscheidung über die genauen Übungsstandorte getroffen wird. Das Interesse an diesen Übungen wurde bereits von mehreren Bundesländern, inklusive Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Saarland, bekundet.
Bürger, die Fragen oder Beschwerden bezüglich der Übung haben, können sich direkt an das Luftfahrtamt der Bundeswehr wenden. Ein kostenloses Bürgertelefon ist unter der Nummer 0800 – 8620730 erreichbar, und eine E-Mail-Kontaktadresse wurde ebenfalls zur Verfügung gestellt: FLIZ@bundeswehr.org.