
Die Verkehrsplanung in Fürstenfeldbruck steht vor einem entscheidenden Schritt. Das Merkur berichtet, dass die entscheidende Genehmigung des Fernstraßen-Bundesamtes nun die Verlegung der B2 von der Innenstadt auf die Kloster-Trasse erlaubt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Verkehrsbelastung in der Stadt zu reduzieren und die Notwendigkeit eines Neubaus der schwerlasttauglichen Amperbrücke zu vermeiden.
Mit der neuen Trassenführung über die Oskar-von-Miller-, Fürstenfelder und äußere Schöngeisinger Straße bis zur B471 würde die Strecke um 6,4 Kilometer verlängert. Dieser Umstand weckt unter den Stadträten, insbesondere der CSU, die Forderung, die B2-Frage einem Bürgerrat vorzulegen. Dabei sind die Zahlen zur Verkehrsbelastung alarmierend: 61% der Kfz-Fahrten in Fürstenfeldbruck betreffen den Quell-Ziel-Verkehr, während 20% Durchgangsverkehr ausmachen. Kritiker sehen in der Verlegung nur eine Belastungsverschiebung und befürchten, dass dies keine tatsächliche Entlastung für die Innenstadt mit sich bringt.
Widerstände und Bedenken
Besonders die historische Identität der Stadt sowie die Nähe zur Kloster Fürstenfeld werfen bei den Gegnern der Pläne Bedenken auf. Ein aktuelles Verkehrsgutachten wird die Auswirkungen auf die Verkehrsbelastung und die Nebenstraßen untersuchen. Um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren und ihre Meinungen einzubringen, ist eine öffentliche Sitzung des Staatlichen Bauamtes für den 5. Februar im Rathaus angesetzt, die um 18 Uhr beginnt.
Zusätzlich wird laut Süddeutsche.de die Nord-Süd-Verbindung Fürstenfeldbrucks von einer Bundesstraße zu einer Ortsstraße herabgestuft. Dies steht ebenfalls im Zusammenhang mit den Plänen zur Umleitung der B2 über die genannten Straßen. Die grundsätzliche Zustimmung des Fernstraßen-Bundesamtes für die Herabstufung wurde vor einer Woche erteilt, und das Staatliche Bauamt Freising wurde mit einem Verhandlungsmandat ausgestattet.
Integrierte Stadtentwicklung und Mobilität
Diese Veränderungen sind Teil einer breiteren Strategie zur Stadtplanung. Projekte wie „Integrierte Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung“ (ISM), gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, setzen sich zum Ziel, negative Umweltbelastungen in städtischen Räumen zu reduzieren. Diese Initiativen sollen auch Chancengleichheit und Vielfalt im städtischen Leben fördern. Es wird erwartet, dass durch neue Konzepte in der Mobilität und Technologie die Lebensqualität und sozialverträgliches Wohnen verbessert wird, wie Difu beschreibt.
Im Rahmen dieser umfassenden Planung werden auch empirische Methoden zur Sammlung von Daten und zur Vernetzung von kommunalen Akteuren genutzt, um die Auswirkungen der Änderungen zu analysieren und dazu beizutragen, dass zukünftige Entscheidungen auf fundierter Basis getroffen werden können.
Die Verkehrssituation in Fürstenfeldbruck ist also mehr als nur eine lokale Umstellung. Sie ist Teil eines größeren Trends hin zu nachhaltiger Stadtentwicklung und urbaner Mobilität, der in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.