
Am 26. Januar 2025 wurde das Schwimmbad in Puchheim nach fast fünfjähriger Schließung offiziell eröffnet. In einer feierlichen Zeremonie sprang Bürgermeister Norbert Seidl, passend zum Anlass in Badehose, ins Wasser und eröffnete somit das neu renovierte Bad für alle Bürger. Die umfangreiche Sanierung wurde angepackt, um das einst 1968 erbaute Schwimmbad modern und funktional zu gestalten.
Die Sanierung umfasste eine umfangreiche Betonsanierung der Tragkonstruktion sowie die Erneuerung aller technischen Anlagen, da das Schwimmbad dringend sanierungsbedürftig war. Die letzten Renovierungsarbeiten am Schwimmbecken hatten 1989 stattgefunden, sodass eine umfassende Erneuerung unerlässlich wurde. Zusätzlich wurde ein neues Lehrschwimmbecken geschaffen, das speziell für Kinder zum Schwimmen lernen konzipiert ist. Auch Vereine und die Volkshochschule werden das Schwimmbad künftig nutzen.
Herausforderungen und Finanzierung
Die Stadt Puchheim entschied sich gegen eine Schließung des alten Bades, das keine Pflichtaufgabe für Kommunen darstellt, und investierte in die Renovierung. Die Gesamtkosten des Projekts stiegen von ursprünglich 13,9 Millionen Euro auf etwa 16,5 Millionen Euro. Hauptverantwortlich für den Anstieg der Kosten waren die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und gestörte Lieferketten. Trotz dieser Widrigkeiten wurde der Bau, der auch eine neue Außenterrasse mit Wärmeschutz und eine moderne Glasfassade beinhaltet, Ende 2024 abgeschlossen.
Die Sanierungsarbeiten machten auch bauliche Anpassungen notwendig. So wurden die Beckenumgangsflächen an geltende Richtlinien angepasst, und der barrierefreie Zugang zu Schwimmbad, Umkleiden und Becken wurde geschaffen. Auch zusätzliche Dusch- und Wickelmöglichkeiten für kleine Badegäste kamen hinzu. Aufenthaltsmöglichkeiten im Flur und Foyer wurden für Schüler sowie Vereins- und Badegäste geschaffen. Eine komplette Erneuerung der Dachflächen war ebenfalls erforderlich, um Undichtigkeiten zu beheben.
Ein wichtiger Schritt für die Gemeinschaft
Sportreferent Thorsten Heil unterstrich bei der Eröffnung die Bedeutung des Schwimmbadbesuches für Kinder, insbesondere aus sozial schwächeren Familien. In Zeiten, in denen viele Kommunen ihre Schwimmbäder schließen müssen, ist die Entscheidung Puchheims von besonderer Bedeutung. Seidl hob hervor, dass es in vielen betreffenden Gemeinden keine finanziellen Ressourcen mehr gibt, um Schwimmbäder zu betreiben, und wies darauf hin, dass die Kriegs- und Pandemiefolgen auch hier nicht spurlos vorbeigingen.
Der Betrieb des Schwimmbads startete nach Plan am 13. Januar 2025 in Kooperation mit den Puchheimer Grund- und Mittelschulen. Im Anschluss werden auch weitere Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit über die festgelegten Öffnungszeiten informiert, die von der Stadtverwaltung bereitgestellt werden.
Die energetische Sanierung kommunaler Einrichtungen war auch auf Bundesebene ein zentrales Thema, wie die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vom 19. Juni 2023 zeigt. 2023 stellte der Bund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um kommunale Einrichtungen wie Sport- und Schwimmhallen energetisch zu sanieren und somit den Sanierungsstau zu verringern. Dieses Programm zielt darauf ab, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in den Gemeinden zu stärken.
Die Entwicklungen in Puchheim zeigen, wie wichtig der Erhalt und die Renovierung öffentlicher Einrichtungen für die Gemeinschaft sind, und setzen ein Zeichen in Zeiten finanzieller Engpässe in vielen Kommunen.
Für weitere Informationen siehe auch Merkur, Puchheim und BMWSB.