
Uli Fößmeier aus Gröbenzell hat seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor drei Jahren unermüdlich Sachspenden gesammelt. Sein Engagement begann mit dem ersten Kontakt zur Stadt Scheptyzkyi, vermittelt durch eine Bekannte, deren Verwandte in dieser Stadt leben. Ausgestattet mit einem Lieferwagen, den ihm sein Schwager zur Verfügung stellte, hat Fößmeier in den letzten Jahren elf Reisen in die Ukraine unternommen, um dringend benötigte Hilfsgüter zu transportieren.
Zu seinen wichtigsten Lieferungen zählen Werkzeuge, Elektronik, haltbare Lebensmittel und medizinische Bedarfsgüter, die er über die polnische Grenze nach Scheptyzkyi, einer Stadt mit 60.000 Einwohnern im Nordwesten der Ukraine, brachte. Bei seinem ersten Einsatz im Februar 2022, als über 10.000 Flüchtlinge in der Stadt lebten und die Wohnheime überfüllt waren, lieferte er hauptsächlich Schlafsäcke und Isomatten. Mit der sinkenden Anzahl an Geflüchteten hat sich die Wohnsituation seitdem zunehmend verbessert, doch die Stromversorgung bleibt wegen der fortwährenden russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur ein Problem.
Neuer Verein für Unterstützung gegründet
Am 12. Januar 2025 gründete Fößmeier den Verein „Ukraine Direkthilfe Gröbenzell“, um die Hilfsleistungen weiter zu professionalisieren. Dieser Verein nimmt Spenden in Form von funktionierenden Elektroartikeln, Möbeln, Werkzeugen sowie Geldspenden und Transporthilfe entgegen. Interessierte können über Ariane Zuber vom Bund Naturschutz Gröbenzell Kontakt zu Fößmeier aufnehmen, da der Verein bislang keine eigene Internetseite hat.
In den letzten Monaten lieferte Fößmeier unter anderem 40 Stromgeneratoren sowie Batterien und Powerbanks, um die Menschen in Scheptyzkyi zu unterstützen. Diese Hilfsgüter wird von der lokal betroffenen Bevölkerung sehr geschätzt. Sein unermüdlicher Einsatz motiviert viele, nicht aufzugeben, auch wenn die Lebensbedingungen anspruchsvoll bleiben.
Humanitäre Hilfe auf globaler Ebene
Die Situation in der Ukraine spiegelt sich auch in den aktuellen Aufrufen internationaler Hilfsorganisationen wider. Laut dem UN-Nothilfebüro (OCHA) und der UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) sind rund 14,6 Millionen Menschen in der Ukraine dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, was etwa 40% der Gesamtbevölkerung entspricht. Zur Unterstützung dieser Menschen wird für 2024 ein Betrag von 4,2 Milliarden Dollar gefordert. Diese Unterstützung ist sowohl für die vom Krieg betroffenen Gebiete in der Ukraine als auch für die ukrainischen Flüchtlinge in anderen Ländern von entscheidender Bedeutung.
Martin Griffiths, der Chef von OCHA, hat die Dringlichkeit humanitärer Hilfe betont, insbesondere für Kinder, die an den Frontlinien leben. Insgesamt sollen rund 10,8 Millionen Menschen in der gesamten Region unterstützt werden, um die katastrophalen Auswirkungen des Krieges zu lindern und einem Übergreifen der Krisensituation auf die Nachbarländer entgegenzuwirken.
Fößmeier erhielt als Dankeschön für seine Hilfsaktionen ein Kunstwerk, das aus einem umgestalteten Teil eines Waffensystems bestanden hat. Dennoch wurde die Einfuhr des Kunstwerks durch polnische Beamte verweigert, da es als Waffe eingestuft wurde, trotz eines entsprechenden Zertifikats aus der Ukraine. Stattdessen ehrte Andriy Zalivsky, der Oberbürgermeister von Scheptyzkyi, Fößmeier mit einem Orden, um seine wertvolle Unterstützung zu würdigen.