
Am Estinger Bahnhof wurde im November 2024 ein neuer Aufzug in Betrieb genommen, der eine barrierefreie Alternative zu den herkömmlichen Treppen bieten sollte. Diese Erneuerung war notwendig, da der alte Aufzug über viele Monate hinweg nicht funktionierte. Die Einrichtung des neuen Aufzugs sollte insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Eltern mit Kinderwagen sowie Fahrradfahrern den Zugang erleichtern. Doch die Freude über die neue Einrichtung währte nur kurz, denn bereits kurz nach der Inbetriebnahme trat ein technischer Defekt auf.
Die Feuerwehr Esting musste in den letzten Wochen dreimal ausrücken, um eingeschlossene Personen aus dem Aufzug zu befreien. Diese Einsätze fanden am 27. Dezember 2024 sowie am 6. und 8. Januar 2025 statt. Die Alarmierung lautete jeweils auf technische Hilfeleistung mit der Priorität „Rettung Aufzug öffnen akut“. Obwohl die Bahn von nur zwei Einsätzen Kenntnis hatte, wurde berichtet, dass der Aufzug insgesamt sieben Tage außer Betrieb war. Der Defekt wurde durch ein Problem mit einem elektrischen Bauteil verursacht, das die Verbindung zwischen den Bedienknöpfen und der digitalen Halteanzeige betraf. Dies führte dazu, dass Fahrgäste im Aufzug eingeschlossen waren, da sie die Tür von innen nicht öffnen konnten.
Technische Lösungen und Barrierefreiheit
Laut Angaben der Bahn wurde das Problem inzwischen behoben, und es wurden entsprechende Ersatzteile installiert. Der neue Aufzug war nach einer umfassenden Erneuerung, die von Mitte 2024 bis Ende November 2024 dauerte, schließlich eingesetzt worden. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Trends, der eine barrierefreie Gestaltung von öffentlichen Verkehrsanlagen zum Ziel hat, wie in der DIN 18040-3 festgelegt ist. Diese Norm regelt die Planung, Ausführung und Ausstattung von Verkehrs- und Außenanlagen und stellt sicher, dass Menschen mit Behinderungen sicher und zugänglich reisen können.
Ein zusätzliches Regelwerk, die EU-Verordnung 1300/2014, legt technische Spezifikationen für die Zugänglichkeit des Eisenbahnsystems fest. Diese Richtlinien werden durch ergänzende Regelwerke der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. unterstützt, die Ziele der Barrierefreiheit in der Planung und Ausführung verfolgen. Die Bedeutung einer funktionierenden Aufzugsanlage wird auch durch das Rote Heft „Feuerwehreinsätze an Aufzugsanlagen“ unterstrichen, das wichtige Informationen für die Feuerwehr bei der Hilfeleistung an Aufzügen vermittelt.
Häufigkeit von Einsätzen
Die Feuerwehr wird zunehmend zu technischen Hilfeleistungen an Aufzugsanlagen gerufen, insbesondere wenn Personen eingeschlossen sind. Das Rote Heft behandelt verschiedene Arten von Aufzugsanlagen und deren technische Einrichtungen. Es zielt darauf ab, Grundlagenwissen für Einsätze an Aufzugsanlagen zu vermitteln, was die Effizienz und Sicherheit bei der Befreiung eingeschlossener Personen erhöhen kann.
In der gesamten Region ist der Zustand von Aufzugsanlagen ein wichtiges Thema. Ein Beispiel ist der Gröbenzeller Bahnhof, dessen Lift über ein Jahr lang nicht in Betrieb war. Dieser jedoch hat mittlerweile wieder seinen Dienst aufgenommen.
In Anbetracht der fortlaufenden Herausforderungen bei der Nutzung von Aufzügen im öffentlichen Transport ist es entscheidend, dass alle Beteiligten – von den Verkehrsunternehmen bis hin zu den Feuerwehren – zusammenarbeiten, um die Sicherheit und Zugänglichkeit für alle Fahrgäste zu gewährleisten. Ein funktionierender Aufzug ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftliches Bedürfnis, das deutlich für die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum spricht.
Für weitere Informationen zu den technischen Standards und Regelwerken für barrierefreie Anlagen klicken Sie bitte auf die folgenden Links: Merkur, Kohlhammer Feuerwehr, Bundesfachstelle Barrierefreiheit.