
Am 26. Januar 2025 findet im Asam eine besondere Veranstaltung statt: die Führung „Hinter den Kulissen“. Diese wird vom Kulturamtsleiter Markus Bader geleitet und richtet sich an kulturinteressierte Besucher. Das große Interesse an der Führung führte dazu, dass sie schnell ausgebucht war und eine zweite Führung angeboten wurde. Die Teilnehmer der Veranstaltung haben die Gelegenheit, Bereiche des Asam zu erkunden, die normalerweise nicht zugänglich sind, wie das beeindruckende Asamtheater.
Der Asam bietet bemerkenswerte architektonische Merkmale. Die Fassade kann in eine Freilichtbühne verwandelt werden und besteht aus eloxierten Aluminiumlamellen, gestaltet von Susanne und Bernhard Lutzenberger. Eine Logistik-Herausforderung stellt die schmale Lkw-Zufahrt zur Brennergasse dar – die engste Stelle misst lediglich drei Meter. Zudem verfügt das Asamtheater über einen leistungsstarken Kulissenaufzug, der auf dem neuesten Stand der Technik ist und hohe Sicherheitsstandards erfüllt. Historisch gesehen diente das Theater früher als Flaschenzug für schwere Kulissen.
Einblicke in das Asamtheater
Besucher können auch die Untermaschinerie im ersten Stock besichtigen, die ein Hubpodest für den Orchestergraben ermöglicht. Momentan ist der Orchestergraben zwar nicht in Betrieb, soll jedoch bald wieder genutzt werden. Die umfangreiche Sanierung des Asamtheaters hat 65,5 Millionen Euro gekostet. Bei der Führung erhalten die Teilnehmer einen Blick auf den Asamsaal und die Nebenbühne. Besonders emotional wird es, wenn die Besucher den Moment erleben, in dem der Vorhang aufgeht und sie selbst im Rampenlicht stehen.
Ein neuer Flügel des Theaters, bekannt als „Hubsi“, wurde in Gedenken an den verstorbenen Kulturreferenten Hubert Hierl gefördert. Der Abschluss der Führung findet mit Fragen der Teilnehmer und einem Dank an Markus Bader sowie den Mitwirkenden statt.
Künftige Produktionen im Asam
Im Frühjahr 2026 ist zudem eine spannende Eigenproduktion des Asam geplant, die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher steht. Diese Theateraufführung ist für alle ab 15 Jahren geeignet und basiert auf einem Stück der preisgekrönten Schriftstellerin Juli Zeh. Die Handlung thematisiert einen Amoklauf an Schulen und folgt dem 16-jährigen Außenseiter Jens, der obsessiv plant, krasser zu sein als frühere Amokläufer.
Das Stück beleuchtet nicht nur Jens‘ Gedanken und Motivationen, sondern reflektiert auch aktuelle gesellschaftliche Verhältnisse und das Bewusstsein über frühere Ereignisse wie die Amokläufe in Erfurt, Columbine, Winnenden und Freising. Jens plant seinen Amoklauf minutiös und träumt von einem Nachruhm, der ihn über die Interviews seiner Eltern auf CNN erreichen könnte. Eine Wendung der Geschichte bringt die Begegnung mit seiner Mitschülerin Susanne. Die Hauptthese des Stücks besagt, dass Amokläufe nicht monokausal begründet werden können.
Das Stück besteht aus 30 Szenen plus einem Epilog und wechselt dabei permanent die Zeit- und Realitätsebenen. Diese Kombination aus emotionaler Tiefe und kritischer Reflexion wird sicherlich das Publikum fesseln und zum Nachdenken anregen.
Weitere Informationen zur Führung und zu den zukünftigen Theateraufführungen im Asam sind auf den Webseiten von Merkur, Freising und Frankfurt erhältlich.