
In der Fluglärmkommission fand am 23. Januar 2025 eine umfassende Diskussion über den Einsatz von Taxibots statt. Die Flughafen München GmbH (FMG) stellte dabei Informationen vor, die für die zukünftige Gestaltung des Flughafenbetriebs von großer Bedeutung sein könnten. Taxibots sind speziell entwickelte, semi-automatisierte Schlepper, die Flugzeuge effizient zu den Startpositionen bringen oder diese nach der Landung abholen.
Der Leiter der Umweltabteilung, Herrmann Blomeyer, präsentierte wichtige Zahlen und Fakten zu den möglichen Vorteilen der Taxibots. Ein zentrales Argument für deren Einsatz ist das Potenzial zur Emissionsreduzierung. Durch das Abstellen der Triebwerke während des Rollens könnte der CO2-Ausstoß signifikant gesenkt werden. Derzeit sind weltweit sieben dieser Taxibots im Einsatz, die jeweils etwa zwei Millionen Dollar kosten.
Vorteile der Taxibots
Taxibots könnten maßgeblich zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks von Flughäfen beitragen. Aviationfile hebt hervor, dass diese Hybridschlepper den Kraftstoffverbrauch während des Rollvorgangs um bis zu 85 % senken können. Darüber hinaus reduzieren sie die Emissionen von CO2 und NOx in ähnlichem Maße. In Großstädten wie Frankfurt und am Flughafen Schiphol in Amsterdam wurden bereits erfolgreiche Tests und Implementierungen durchgeführt, die zeigten, dass Taxibots auch in anspruchsvollen Betriebsbedingungen effizient eingesetzt werden können.
Die Diskussion um die Taxibots wurde auch von Wolfgang Herrmann vom Bürgerverein angestoßen, der auf Gesundheitsrisiken hinwies, die durch Feinstaub und Ultrafeinstaub entstehen. Eine Studie, die er präsentierte, stellte einen Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastungen und psychischen Erkrankungen her. Dabei wies Herrmann darauf hin, dass die Krankheitsquote am Flughafen München im Jahr 2022 33 % über dem Bundesdurchschnitt lag.
Argumente für und gegen Taxibots
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm hat bereits eine Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Taxibots beantragt. Landrat Helmut Petz, der Vorsitzende der Fluglärmkommission, betonte die Notwendigkeit, alle Argumente und Alternativen zu betrachten. Der Vertreter von Lufthansa, Valentin Reinhardt, äußerte jedoch Bedenken: Aufgrund der hohen Anschaffungskosten kämen Taxibots momentan nicht in Frage. Dennoch hat Lufthansa bereits Maßnahmen zur Emissionsreduktion in die Wege geleitet, wie das Abschalten eines Triebwerks während des Rollens nach der Landung.
Die Entscheidung der Fluglärmkommission fiel mit 15 zu 3 Stimmen und einer Enthaltung zugunsten der Machbarkeitsstudie. Dieses Ergebnis zeigt deutlich das Interesse an innovativen Lösungen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen des Flugverkehrs und zur Verbesserung der Lebensqualität der Anwohner.
Nachhaltigkeit im Luftverkehr
Die Einführung solcher Technologien steht im Kontext einer breiteren, globalen Bewegung zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks im Luftverkehr. Airliners.de berichtet, dass Flughäfen zunehmend dazu aufgefordert werden, nachhaltigere Praktiken zu implementieren. Die Herausforderung, CO2-Emissionen zu senken, beginnt bereits vor dem Abflug. Nach der Pandemie gibt es einen Anstieg des Flugpassagieraufkommens, was die Anforderungen an Straffung und Effizienz erhöht.
Energieeffizienz und der gezielte Einsatz technologischer Innovationen, wie zum Beispiel von IOT-Sensoren zur Identifizierung von Einsparpotenzialen, sind entscheidend für Flughäfen, die ihre Betriebsabläufe optimieren und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck minimieren möchten.
Die Debatte um Taxibots illustriert, wie notwendig es ist, den Dialog zwischen Stakeholdern zu fördern und dabei innovative Lösungen zu entwickeln, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Anforderungen erfüllen.