Forchheim

Starke Gewerkschaften für eine gerechte Zukunft: DGB fordert Klartext!

Am 23. Januar 2025 fand im Pilatushof in Hausen der Neujahrsempfang des DGB Kreisverbands Forchheim statt. Der Vorsitzende des DGB Bayern, Bernhard Stiedl, referierte über die Herausforderungen des Jahres 2025. Er stellte die Notwendigkeit starker Gewerkschaften sowie Betriebs- und Personalräte in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und thematisierte dabei die aktuelle wirtschaftliche Situation sowie den zunehmenden Stellenabbau in verschiedenen Branchen. Eine besondere Kritik übt Stiedl an den überhöhten Renditeerwartungen und Dividendenzahlungen der Unternehmen, die, wie er betont, auf Kosten der Arbeitnehmer gehen.

Stiedl rief zur Entwicklung und Produktion von Zukunftsprodukten in Deutschland auf und sprach sich gegen die steuerliche Geltendmachung von Verlagerungskosten aus. Er wies auch auf die sinkende Tarifbindung in Deutschland hin und bezeichnete die Tarifflucht als ein Skandal der modernen Arbeitswelt. Der DGB setzt sich nach wie vor für mehr Tarifbindung und faire Wettbewerbsbedingungen ein. Stiedl kritisierte darüber hinaus die Steuerpolitik des Landes: „Wir haben in Deutschland eine hohe Besteuerung von Arbeit und eine viel zu geringe von Vermögen.“ Diesbezüglich appellierte er an die Notwendigkeit einer gerechteren Erbschafts- und Vermögenssteuer.

Wirtschaftliche Herausforderungen und die Rolle der Gewerkschaften

Das Jahr 2023 erwies sich als bedeutend für die deutsche Gewerkschaftsbewegung, die in den jüngsten Tarifverhandlungen die Interessen der Arbeitnehmer stark vertreten konnte. Die Gewerkschaften forderten Lohnerhöhungen, die in manchen Fällen zweistellig waren, was in Anbetracht der hohen Inflationsraten von großer Bedeutung war. Tatsächlich stiegen die Tarifvergütungen im Durchschnitt um 5,5%, mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der DGB konnte in der Tarifrunde 2023 für rund 6,3 Millionen Beschäftigte neue Verträge sichern, während 9,2 Millionen von vorherigen Vereinbarungen profitierten, wie deutsche-wirtschafts-nachrichten.de berichtet.

Die Gewerkschaften in Deutschland, die während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden sind, stehen jedoch vor massiven Herausforderungen. Die Mitgliederzahlen sinken kontinuierlich – von über 11 Millionen im Jahr 1991 auf 5,6 Millionen Ende 2022. Der Verlust an Einfluss ist zum Teil auf den Trend zu flexiblen Arbeitsmodellen und die Zunahme von Selbstständigen und befristet Beschäftigten zurückzuführen, die sich gewerkschaftlichem Einfluss entziehen. In diesem Kontext betont Stiedl die Dringlichkeit, Rechtspopulisten nicht das Feld zu überlassen und die soziale Verantwortung zu fördern.

Risiken und Perspektiven für die Tarifverhandlungen

Obwohl die Gewerkschaften Lohnerhöhungen fordern, steht dies in Konflikt mit den Erwartungen der Arbeitgeber, die häufig auf Einmalzahlungen setzen. Die Arbeitgeber warnen vor der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale, die die Inflation anheizen könnte. Insbesondere die Unsicherheit durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und steigende Energiepreise stellt die Wirtschaft vor ernsthafte Herausforderungen. Ein stabiler Verhandlungsrahmen, der Lohnsteigerungen an wirtschaftliche Kennzahlen koppelt, könnte eine Lösung bieten, um die Risiken einer übermäßigen Belastung der Unternehmen und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau zu minimieren, so tagesschau.de.

Die Tarifrunde 2023 machte deutlich, dass die Gewerkschaften bereit sind, für die Rechte der Arbeitnehmer zu kämpfen. In den verschiedenen Branchen wurden signifikante Lohnforderungen gestellt. Zum Beispiel forderte die IG Metall für die Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung von 7%, während im öffentlichen Dienst ein Plus von bis zu 10,5% verlangt wurde. Die verschiedenen Tarifabschlüsse, wie beispielsweise die Einmalzahlungen von bis zu 3000 Euro für die Beschäftigten bei der Deutschen Post, zeigen die Bemühungen der Gewerkschaften, ihren Einfluss trotz der sich wandelnden Arbeitswelt aufrechtzuerhalten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Bedingungen entwickeln werden und inwiefern die Gewerkschaften in der Lage sein werden, faire Bedingungen für die Arbeitnehmer zu sichern. Die kommenden Monate könnten entscheidend für die Zukunft des deutschen Arbeitsmarktes sein.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
oberfranken.dgb.de
Weitere Infos
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
Mehr dazu
tagesschau.de

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