
Am 9. Februar 2025 tagte der Kulturausschuss im Rathaus von Herzogenaurach, wo die Jahresberichte für 2024 vorgestellt wurden. Christian Hoyer, der Bericht erstattete, machte dabei auf die positiven Entwicklungen im Stadtarchiv sowie im Stadtmuseum aufmerksam. Das Stadtarchiv erstreckt sich über etwa 700 laufende Meter Archivgut, das aus Akten, Urkunden und Dokumenten besteht. Es erfüllt eine wichtige Funktion in der Bewahrung von Kulturgut und der Rechtssicherung der Verwaltung. Dieses Archivgut wird dauerhaft erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was als kommunale Pflichtaufgabe angesehen wird.
Das Stadtarchiv hat kürzlich in neue Räumlichkeiten im Untergeschoss des neuen Rathauses umgezogen, die den aktuellen Archivstandards entsprechen und nun mehr Platz bieten. Gleichzeitig berichtete Hoyer über das Stadtmuseum, das freiwillige kommunale Aufgaben wahrnimmt. Die fünf Kernaufgaben des Stadtmuseums sind Sammeln, Bewahren, Ausstellen, Vermitteln und Forschen. Die im August 2024 verstorbene Irene Lederer, die Leiterin von Stadtmuseum und Stadtarchiv, hinterlässt eine bedeutende Lücke.
Positives Besucherfeedback
Im Jahr 2024 konnten insgesamt 3.800 Besucher im Stadtmuseum gezählt werden. Eine der erfolgreichsten Ausstellungen war die Schau „100 Jahre Gebrüder Dassler Sportschuhe von 1924 – 1948“, die allein 2.900 Gäste anzog. Dies zeigt, dass das Interesse an der Geschichte der Gebrüder Dassler und deren Einfluss auf die Sportschuhindustrie groß ist. Im Jahr 2023 erlebte das Stadtmuseum einen erfolgreichen Wiederaufbau seines museumspädagogischen Betriebs nach den Einschränkungen durch Corona. Die Zahl der geführten Gruppen, insbesondere Schulklassen, konnte fast verdoppelt werden, was auf eine wachsende Akzeptanz und den Bekanntheitsgrad des Museums hinweist.
Im Jahr 2023 wurden fast 2.000 Besucher im Stadtmuseum registriert. Größtenteils konnte die Teilnahmemöglichkeit für Herzogenauracher Schulen, Kindergärten und Horte kostenfrei angeboten werden. Insgesamt wurden 40 Führungen angeboten, die sowohl deutsche als auch englische Sprache umfassten. Offene Führungen stellen niedrigschwellige Kulturangebote dar, die ohne Anmeldung und Zusatzkosten in Anspruch genommen werden können.
Aussichten und geplante Ausstellungen
Für das Jahr 2024 sind bereits zwei Ausstellungen im Stadtmuseum geplant. Die erste, „So geht Verständigung – dorozumění“, wird von März bis Mai stattfinden und thematisiert das Zusammenleben von Deutschen und Tschechen. Die zweite Ausstellung trägt den Titel „Geda – Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik“ und wird im Rahmen des Jubiläums zur Gründung der Schuhfabrik im Jahr 1924 organisiert. Diese Ausstellungen sind Teil des Zieles, alle Bevölkerungskreise einzubeziehen und die Identifikation mit der Stadt zu fördern.
Zusätzlich zu den Ausstellungen wird die derzeitige Winterausstellung, die fast 400 Schneekugeln zeigt, bis Anfang Februar zu sehen sein. Eine Finissage zur Ausstellung „Let it snow“ fand am 4. Februar mit einer Lesung von Oliver Schlick statt. Laut Berichten der fränkischer tag hat der Besucherzuspruch die Erwartungen übertroffen und zeigt, dass das Stadtmuseum auf dem richtigen Weg ist.
nn.de beschreibt die Entwicklungen umfassend und betont die Bedeutung des Stadtarchivs und Stadtmuseums für die regionale Kultur. Auch das Institut für Museumsforschung betrachtet das Phänomen der steigenden Besucherzahlen und den Einfluss der Museen auf die Gesellschaft.