
Condor Airlines setzt neue Maßstäbe im innerdeutschen Flugverkehr und plant für den Sommerflugplan 2025 eine bemerkenswerte Expansion. Ab dem 30. März 2025 wird die Fluggesellschaft täglich zwei Verbindungen zwischen München und Frankfurt anbieten. Die Flüge werden mit einem Airbus A321 Neo durchgeführt, was eine deutliche Verlagerung hin zu innerdeutschen Strecken zeigt, wo Condor bislang kaum aktiv war. Dies wird als unmittelbare Konkurrenz zur Lufthansa angesehen, die bereits seit Jahren diese Strecken bedient und in diesem Marktsegment dominiert. Dies berichtet Merkur.
Zusätzlich zu den innerdeutschen Flügen plant Condor, auch Hamburg und Berlin ab Frankfurt anzufliegen. Mit dieser neuen Strategie will die Airline nicht nur den innerdeutschen Markt bedienen, sondern auch ihren Kunden eine breitere Palette an Städtereisen bieten. Historisch gesehen konzentrierte sich Condor vor allem auf touristische Ziele, hat jedoch auch Langstrecken-Angebote wie Flüge nach New York und Bangkok etabliert. Laut Tagesschau wird es auch internationale Ziele ab München geben, darunter europäische Städte wie Rom, Mailand, Prag, Wien und Zürich.
Wettbewerb und Herausforderungen
Condor steht jedoch nicht nur vor neuen Möglichkeiten, sondern auch vor Herausforderungen. Der innerdeutsche Flugverkehr hat sich nach der Corona-Pandemie nur langsam erholt. Im Winter 2023 werden lediglich 48% der Sitzplätze im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie angeboten. Auch die Zahl der Passagiere am Frankfurter Flughafen schwächelt; 2023 wird die Passagieranzahl voraussichtlich im unteren Bereich von 61 Millionen liegen. Diese Unsicherheit beschreibt ZDF, und macht deutlich, dass die Erholung des Luftverkehrs noch nicht abgeschlossen ist.
Ein bedeutendes Thema, das die Einführung innerdeutscher Flüge begleitet, ist die Umweltdebatte. Umweltschützer kritisieren solche Flüge scharf, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Es gibt politische Diskussionen über die Einführung einer Kerosinsteuer für Inlandsflüge. Während Umweltschützer wie der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber ein Verbot fossiler Inlandsflüge fordern, haben Länder wie Frankreich bereits ähnliche Schritte unternommen, indem sie Inlandsflüge mit kürzeren Zugverbindungen untersagten. In Skandinavien werden bis 2040 emissionsfreie Flüge angestrebt.
Zusätzlich zu den Umweltaspekten hat die Bundesregierung die Luftverkehrsabgabe erhöht, was die Ticketpreise für Inlandsflüge zusätzlich belastet. Diese Entwicklungen stellen nicht nur eine Herausforderung für die Anbieter dar, sondern beeinflussen auch das Reiseverhalten der Privatpersonen. Einige Reisende könnten aufgrund stetig steigender Preise (die Ticketsteuer für Inlandsflüge steigt 2025 auf 12,73 Euro) erwägen, stattdessen die Bahn zu nutzen.
Insgesamt ist die Einführung von Condors innerdeutschen Flügen ein signifikantes Zeichen in der sich verändernden Luftfahrtlandschaft Deutschlands. Während sich die Airline bemüht, sich zu positionieren und zu wachsen, bleibt es spannend zu beobachten, wie sich Marktbedingungen und Umweltdiskussionen auf den Flugverkehr auswirken werden.