
Am vergangenen Samstag fand im malerischen Schloss Moritzburg bei Dresden ein Workshop für Barock- und Renaissancetänze statt. Die Veranstaltung, organisiert von der Tanzhausgesellschaft Nördlingen, zog Tänzerinnen und Tänzer aus ganz Deutschland an. Die Profitänzerin Mareike Greb leitete die Teilnehmer in verschiedenen traditionellen Tänzen an.
Das Schloss Moritzburg, bekannt als eines der Weihnachtswahrzeichen Sachsens, spielte bereits eine zentrale Rolle im beliebten Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Das barocke Jagd- und Lustschloss, dessen Bau zwischen 1542 und 1546 von Herzog Moritz von Sachsen initiiert wurde, zeigt einen beeindruckenden Renaissance-Stil mit seinen vier Rundtürmen und der Wehrmauer.
Tanzworkshop und erfahrene Leitung
Im Rahmen des Workshops haben die Teilnehmer unter Anleitung von Mareike Greb unter anderem die Pavane, einen Schritttanz, sowie irische und schottische Freiform-Countrytänze geübt. Besonders beliebt waren dabei Tänze wie „Irish Lamentation“, „The Irish Howie“ und „She rose and let me in“. Dr. Claus Böckh führte die Nördlinger Tanzgruppe, die aus zehn Mitgliedern besteht und über umfangreiche Erfahrungen im Bereich Tanz verfügt, einschließlich Kenntnissen im russischen Ballett.
Der Workshop fand in einem der prunkvollen Säle des Schlosses statt, das bekannt ist für seine opulente Ausstattung und die historische Bedeutung. Schloss Moritzburg diente über die Jahrhunderte als beliebter Jagdsitz sächsischer Kurfürsten und Könige. Die baulichen Veränderungen unter Kurfürst August dem Starken im 18. Jahrhundert prägten das Schloss und seine Umgebung maßgeblich.
Geschichte des Schlosses
Ursprünglich als Jagdhaus mit dem Namen Dianenburg konzipiert, wurde das Schloss 1549 erstmals als Moritzburch erwähnt. Die bedeutenden Umbauten unter Kurfürst August ab 1723 verwandelten das Gebäude in ein barockes Jagd- und Lustschloss. Zu den herausragenden Merkmalen gehören die reich ausgestatteten Prunksäle und die Schlosskapelle, die 1661 geweiht wurde und heute regelmäßig für Gottesdienste genutzt wird.
Das Schloss ist umgeben von einer eindrucksvollen Terrassenanlage, die mit Statuen und Vasen geschmückt ist. Der ursprüngliche Schlosspark, einst im französischen Stil angelegt, wurde im 19. Jahrhundert romantisch gestaltet und nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert. Auch die Schlossteiche mit ihrem Kanalsystem, die für die Karpfenzucht verwendet werden, stammen aus dem 16. Jahrhundert und sind eine Attraktion des Schlosses.
Heute ist Moritzburg nicht nur ein bedeutsamer Ort für die sächsische Kulturgeschichte, sondern zieht auch regelmäßig Besucher an, die die Verbindung von Barockarchitektur und sächsischem Erbe schätzen, inklusive des renommierten Meissner Porzellans. Ihre Geschichte und ihre Rolle als Veranstaltungsort, wie der kürzlich abgehaltene Tanzevent, machen die Bedeutung des Schlosses über die Jahre hinweg deutlich und festigen seinen Platz in der Kultur- und Eventlandschaft Sachsens.