
Am 12. März 2025 öffnete das Reparatur-Café DONAURIES in Mertingen seine Türen für eine nachhaltigere Zukunft. Bürgermeister Veit Meggle äußerte seine Begeisterung über das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde und lobte das Projekt als bedeutende Initiative. Dank galt auch dem Landkreis für seine Unterstützung und den freiwilligen Helfern, die sich aktiv an diesem Vorhaben beteiligen. Das Reparatur-Café bietet einen Ort zur fachkundigen Reparatur von kaputten Geräten unterschiedlichster Art, darunter Elektrogeräte, Holzmöbel, Metallprodukte, Computer und Fahrräder.
Das Motto des Projekts „Reparieren statt Wegwerfen“ bringt die Intention des Reparatur-Cafés auf den Punkt. Hans Mair, der Vorsitzende der AWO in Mertingen und Initiator des Projektes, betonte während der Eröffnung die immense Bedeutung der Reparaturkultur. Diese Art der praktischen Unterstützung fördert nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern hilft auch dabei, verlorenes Wissen über Reparaturen wieder aufleben zu lassen. Gleichzeitig war Lena-Franziska Bartl, Projektleiterin der „Digitallotsen DONAURIES“, anwesend, um Fragen zum Konzept der Digitallotsen zu beantworten.
Zusammenarbeit und Austausch
Das Reparatur-Café wird nicht nur als Standalone-Projekt betrieben. Es besteht bereits eine Diskussion, Veranstaltungen wie das Reparatur-Café mit den Sprechstunden der Digitallotsen zu kombinieren, ähnlich den Initiativen in Harburg und Forheim. Diese Synergie könnte dazu beitragen, das ehrenamtliche Engagement weiter zu stärken und mehr Menschen für die Reparaturkultur zu begeistern.
Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, die in ganz Europa entstehen, um defekten Gegenständen neues Leben einzuhauchen. Bei diesen Treffen können Teilnehmer zwischen Werkzeug und Material für verschiedene Reparaturarbeiten wählen. Gemeinsam mit Fachleuten arbeiten sie daran, ihre kaputten Gegenstände zu reparieren. Dabei wird auch die Möglichkeit geboten, sich bei einer Tasse Kaffee oder Tee auszutauschen oder anderen bei der Reparatur zu helfen. Diese sozialen Elemente sind essenziell für das Gemeinschaftsgefühl und die Wertschätzung von Reparaturwissen, erläutert die Webseite der Repair Cafés.
Reparaturkultur und ihre Bedeutung
Die Idee, Gegenstände zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen, ist nicht nur nachhaltig, sie fördert auch die Kreislaufwirtschaft, wie ein Bericht von Handwerk.com besagt. Dies wird zunehmend wichtig, da in Europa viele alltägliche Gegenstände entsorgt werden, die mit wenig Aufwand repariert werden könnten. Das Wissen darüber, wie man Dinge selbst repariert, droht verloren zu gehen – ein Umstand, der die langfristige Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft gefährdet.
Durch Reparatur-Initiativen wie die von Martine Postma gegründeten Repair Cafés wird versucht, eine Veränderung der Mentalität in der Gesellschaft herbeizuführen. Diese Veranstaltungen wecken das Interesse am Reparieren und tragen dazu bei, die Nachfrage nach Reparaturleistungen zu steigern. Schon heute generieren viele Handwerksbetriebe durch Reparaturen jährliche Umsätze von über 30 Milliarden Euro. Projekte wie Realkoop zielen darauf ab, Handwerker und Reparaturinitiativen zusammenzuführen, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und das Handwerk generell zu stärken.
Das Reparatur-Café DONAURIES in Mertingen steht somit im Einklang mit einer wachsenden Bewegung, die darauf abzielt, den Wert von Reparaturen in den Alltag zu integrieren und eine nachhaltigere Lebensweise zu fördern. Es ist ein wichtiges Signal in Zeiten, in denen Konsum und Abfallvermeidung zunehmend ineinandergreifen.