In den frühen Morgenstunden des 13. Januar 2025 hat die Verkehrspolizei Deggendorf bei einer Kontrolle auf der Autobahn A3 zwei gestohlene Lexus-Fahrzeuge aus Großbritannien sichergestellt. Die Kontrolle, die gegen 1.15 Uhr in Fahrtrichtung Österreich stattfand, war ursprünglich am Parkplatz Kronawitt vorgesehen. Der Fahrer ignorierte jedoch die Anweisung zur Anhaltung und konnte erst am Rastpark in Hengersberg gestoppt werden. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass die Fahrzeugidentifikationsnummern (FIN) gefälscht waren und die Typenschilder nachträglich angebracht wurden. Beide Fahrzeuge waren in Großbritannien als gestohlen gemeldet und besaßen einen fünfstelligen Eurowert, was sie zu lukrativen Zielen für Diebesbanden macht.
Die beiden Fahrer, 34 und 40 Jahre alt und rumänischer Herkunft, wurden vorläufig festgenommen. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Deggendorf haben bereits die Ermittlungen übernommen. Ein Haftbefehl wegen banden- und gewerbsmäßiger Hehlerei wurde gegen die Festgenommenen erlassen. Diese Festnahme steht im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs bei Fahrzeugdiebstählen in Deutschland, der im Jahr 2023 auf etwa 15.924 Fälle angestiegen ist, was einem Plus von ca. 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie autoran.de berichtet.
Ein globales Problem
Besonders betroffen von diesen Diebstählen sind Fahrzeuge asiatischer Hersteller, einschließlich Toyota, Hyundai und Kia. SUVs und Mittelklassewagen sind laut autoran.de die bevorzugten Ziele der Täter. Zudem wurde ein bemerkenswerter Anstieg bei den Diebstählen von Kleintransportern verzeichnet, der mit 48,4 % einen alarmierenden Trend zeigt. In Anbetracht der gestiegenen Anzahl an Fahrzeugen mit Keyless-Go-Systemen wird auch das Problem von Relay-Attacken, bei denen Diebe Funkverstärker nutzen, um Signale zu verlängern, immer virulenter.
INTERPOL hat sich als eine zentrale Instanz im Kampf gegen internationalen Fahrzeugdiebstahl etabliert. Mit ihrer Stolen Motor Vehicle (SMV)-Datenbank unterstützt die Organisation weltweit Polizeibehörden im Aufspüren gestohlener Fahrzeuge. Diese Datenbank enthält derzeit über 12 Millionen Datensätze, und allein im Jahr 2023 konnten etwa 226.000 gestohlene Fahrzeuge identifiziert werden. Hersteller und Strafverfolgungsbehörden arbeiten eng zusammen, um die globalen Netzwerke hinter den Fahrzeugdiebstählen zu bekämpfen, und dies geschieht durch Ermittlungsunterstützung und globale Operationen.
Effektive Sicherheitsmaßnahmen
Um der steigenden Bedrohung durch Fahrzeugdiebstahl entgegenzuwirken, sind effektive Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Der Einsatz von GPS-Trackern hat sich als wirksam erwiesen, um gestohlene Fahrzeuge zu lokalisieren und die Wiederbeschaffungsquote zu erhöhen. autoran.de hebt hervor, dass moderne Fahrzeuge dennoch anfällig für technische Angriffe sind, was die Automobilindustrie vor große Herausforderungen stellt.
Die kontinuierliche Schulung der Einsatzkräfte und der Austausch von Fachwissen auf internationalen Konferenzen, wie der vierten INTERPOL Global Conference on Vehicle Crime, bietet eine Plattform zur Diskussion über Strategien gegen diese Art von Kriminalität. Die Konferenz wurde in Zusammenarbeit mit der International Association of Auto Theft Investigators (I.A.A.T.I.) organisiert und bot umfassende Einblicke in die immer raffinierteren Methoden der Fahrzeugdiebe. Um dem weltweiten Anstieg von Fahrzeugdiebstählen entgegenzutreten, sind präventive Maßnahmen und ein verstärkter globaler Austausch unerlässlich.