
Am 22. Januar 2025 wurde Polizeidirektor Thomas Rauscher im Historischen Rathaus in Landsberg in den Ruhestand verabschiedet. Nach 43 Jahren im Dienst, darunter über 20 Jahre als Leiter von Polizeidienststellen, würdigten zahlreiche Anwesende seine Karriere. Dazu gehörten Polizeikollegen, Vertreter aus der Politik, Justiz und Blaulicht-Organisationen. Unter ihnen war auch Polizeipräsident Günther Gietl, der Rauscher als einen „Polizisten mit Leib und Seele“ bezeichnete.
Rauscher blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die 1981 im mittleren Polizeivollzugsdienst in Nürnberg begann. Nach seinem Studium an der Polizeihochschule in Fürstenfeldbruck übernahm er verschiedene Stationen, darunter Dienstgruppenleiter in Fürstenfeldbruck und Landsberg sowie die Leitung der Polizeiinspektion Dachau und dann der Polizeiinspektion Landsberg seit Ende 2022. Der Wechsel nach Landsberg stellte für Rauscher eine Vernunftentscheidung dar, um die Pendelzeit zu reduzieren, da er im südlichen Landkreis Landsberg wohnhaft ist.
Ein Mann der Einsätze
In seiner Karriere beteiligt sich Rauscher an mehreren bedeutenden Einsätzen. Dazu zählen der Papstbesuch im Jahr 2006, der G7-Gipfel 2015 und der Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck im Jahr 2024. Besonders herausfordernd waren seine Ermittlungen in einem Fall um ein gestohlenes Eingangstor zur KZ-Gedenkstätte Dachau sowie im Zusammenhang mit dem Serienräuber „Waldläufer“. Auch nach dem Mord an einem Staatsanwalt im Amtsgericht Dachau im Jahr 2012 übernahm er die Einsatzleitung.
Die Verabschiedungsfeier wurde musikalisch von drei Musikerinnen des Polizeiorchesters Bayern umrahmt. In ihren Reden lobten die stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler und Stadträtin Margarita Däubler Rauschers Souveränität und seine ausgeglichene Art, die zur niedrigen Kriminalitätsrate in der Region beigetragen hat. Auch Manfred Frey, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck, erinnerte an ihre gemeinsamen Einsätze.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Thomas Rauscher nahm viele Erinnerungen an außergewöhnliche Begegnungen und prägende Erlebnisse mit in den Ruhestand. Er plant, die neu gewonnene Freiheit mit seiner Ehefrau Evi zu genießen und hat angekündigt, vorerst keine Pläne für einen Minijob zu haben. Die Leitung der Polizeiinspektion Landsberg wird temporär von Katharina Radlbeck-Puchelt übernommen, die seit Oktober die stellvertretende Dienststellenleiterin ist und sich in ein Personalentwicklungsprogramm einarbeitet. Ein neuer Stellvertreter wird in Kürze seinen Dienst antreten.
Die Polizeiinspektion Landsberg, unter Rauschers Leitung, hatte 81 Beamte und sieben Tarifbeschäftigte und ist für die Sicherheit von rund 80.000 Bürgern verantwortlich. Eine bayernweite Ausschreibung für die Stelle des Inspektionsleiters ist bereits in Planung, da bislang kein Nachfolger für Rauscher feststeht.
Der Übergang in den Ruhestand markiert nicht nur das Ende einer Ära für Thomas Rauscher, sondern auch einen bedeutenden Wandel für die Polizeiinspektion Landsberg, die unter seiner Führung in den letzten Jahren stetig gewachsen ist und sich auf bemerkenswerte Erfolge zurückblicken kann.