
Das Traditionsgeschäft „Foto Sessner“ in Dachau, ein beliebter Anlaufpunkt für Fotografie-Enthusiasten, wird am 30. April 2025 schließen. Inhaber Guido Glück, der das Photostudio seit 2024 leitet, bedauert diese Entscheidung sehr. Der Schritt fiel nach reiflicher Überlegung, die durch die schwierigen Umstände des Weihnachtsgeschäfts 2024 und den Rückgang des Ladengeschäfts seit der Corona-Pandemie geprägt war. Diese Zeit führte zu einer verstärkten Umstellung auf den Online-Handel, die die traditionell stationären Geschäfte stark in ihrer Existenz bedrohte, wie Merkur berichtet.
„Foto Sessner“ wurde 1929 in der Altstadt von Dachau gegründet und hat sich über die Jahrzehnte hinweg einen treuen Kundenstamm erarbeitet. Angesichts der dramatischen Veränderungen in der Fotografiebranche, maßgeblich durch die Digitalisierung und das Internet verursacht, ist das Geschäft jedoch immer stärker in Bedrängnis geraten. Glück und sein Team haben trotz aller Bemühungen versucht, das Geschäft durch Aktivitäten in sozialen Medien und persönliche Beratung der Kunden zu retten. Allerdings zeigt der Abwärtstrend einen klaren Rückgang des Interesses an stationären Fotogeschäften.
Der Einfluss der Digitalisierung
Die Herausforderungen, mit denen „Foto Sessner“ konfrontiert war, sind symptomatisch für eine gesamte Branche, die zunehmend unter dem Druck digitaler Innovationen leidet. Laut Ulrich Roth sind stationäre Fotogeschäfte in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen. Digitalkameras und Smartphones ermöglichen die Erstellung hochwertiger Fotos ohne das notwendige Fachwissen oder die Ausrüstung, die einst vor Ort angeboten wurden. Dies hat die Nachfrage nach spezifischen Dienstleistungen erheblich verringert.
Die Digitalisierung hat nicht nur den Zugang zu fotografischen Dienstleistungen revolutioniert, sondern auch dazu geführt, dass viele Kunden ihre Bedürfnisse online befriedigen. Online-Plattformen bieten inzwischen Bildbearbeitung und Druck günstiger und bequemer an. Während „Foto Sessner“ mit diesen Veränderungen zu kämpfen hat, bleibt die Fotografie an sich ein lebendiges Feld, das sich ständig weiterentwickelt, sodass Fotografen, die sich anpassen, neue Möglichkeiten finden können.
Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft
Der Rückgang des Einzelhandels in der Fotografie hat nicht nur Auswirkungen auf Verkäufer wie „Foto Sessner“, sondern auch auf die lokale Gemeinschaft. Der Verlust eines solchen Geschäfte bedeutet nicht nur den Wegfall eines Dienstleisters, sondern auch das Verschwinden eines Ortes für individuelle Beratung und hochwertige Fotoprodukte. Diese Entwicklung ist nicht auf Dachau beschränkt; landesweit schließen immer mehr stationäre Geschäfte, was Fragen zur Zukunft der Fotografie und der damit verbundenen Dienstleistungen aufwirft.
Die Schließung von „Foto Sessner“ wird am 30. April 2025 mit Abverkaufsaktionen für Fotoequipment und Gutscheinen begleitet. Glück bietet auch Unterstützung bei der Vermittlung neuer Arbeitsstellen für die enttäuschten Mitarbeiter an, die mit Bedauern von der Schließung erfahren haben. Diese Tragödie ist ein weiterer Beweis für die weitreichenden Veränderungen, die der Einzelhandel durch die Digitalisierung erleben muss, inklusive der Herausforderungen, die in anderen Bereichen, wie dem Lebensmittelhandel, zu beobachten sind. Laut Trendmonitor Deutschland zieht ein erheblicher Teil der Verbraucher den Online-Einkauf bereits vor, was die Entwicklung des stationären Handels weiter unter Druck setzt.