
Der 29. April 2025 wird ein geschichtsträchtiges Datum markieren, denn an diesem Tag jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau zum 80. Mal. Anlässlich dieses Erinnerungsjahres plant der History Channel die Ausstrahlung von zwei Dokumentationen, die sich intensiv mit diesem bedeutsamen Ereignis befassen. Laut Quotenmeter werden die Sendungen über mehrere Plattformen hinweg verfügbar sein, darunter Sky, Vodafone, Telekom, WOW, Amazon Prime Video Channels und YouTube Primetime Channels.
Die erste Dokumentation mit dem Titel „Die Befreier“ wird am 29. April um 21.40 Uhr ausgestrahlt. Diese einstündige Sendung behandelt die Ereignisse der Befreiung des KZ Dachau durch die 7. US-Armee im Jahr 1945. Zeitzeugen, darunter Joshua Kaufmann und Ben Lesser, teilen bewegende persönliche Erlebnisse. Die zweite Dokumentation, „Heute ist das Gestern von morgen“, wird um 22.40 Uhr ausgestrahlt und widmet sich der Erinnerungskultur der letzten Überlebenden des Holocaust und dem unverminderten Einsatz gegen das Vergessen.
Geschichtlicher Kontext der Befreiung
Die Befreiung des Hauptlagers Dachau und seiner zahlreichen Außenlager fand Ende April 1945 statt, als die amerikanischen Truppen am 29. April in das Lager einmarschierten. Laut Wikipedia war der Anblick der Zustände im Lager so schockierend, dass mehrere SS-Angehörige auf der Stelle erschossen wurden. Am 14. April 1945 gab Heinrich Himmler den Befehl zur „Totalevakuierung“ des Lagers, doch die letzten Häftlinge blieben bis zur Befreiung.»
Am 27. April 1945 führte die Ankunft eines Eisenbahnzugs mit Häftlingen aus Buchenwald zu einer weiteren Tragödie, da viele der Insassen verhungert oder verdurstet waren. Am Tag darauf schilderte Karl Riemer, ein Häftling, der US-Armee die alarmierenden Zustände im Lager. Schließlich marschierte das 3. Bataillon des 157. Infanterie-Regiments in das Lager ein, und die Soldaten stießen auf einen Eisenbahnzug mit etwa 2300 toten Häftlingen.
Nachwirkungen und Gedenken
Die Befreiung von Dachau war nicht nur eine humanitäre Rettung, sondern auch der Anfang von Trauer und Erinnerung. Zeugenberichte und die Arbeit der Gedenkstätten helfen, die Grauen der Vergangenheit lebendig zu halten. Jährlich erinnern Veranstaltungen an die Befreiung des Lagers und dessen historische Bedeutung. Bereits 1945 fanden im Schloss Dachau Gedenkveranstaltungen statt, eine wurde sogar weltweit im Radio übertragen, wie BR.de weiter berichtet.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, das Bekenntnis „Nie wieder“ zu beleben und erklärt, dass die Befreiung der Konzentrationslager das Ende eines langen Weges in die Gewalt war. Er kritisiert zudem die Versuche, die nationalsozialistische Vergangenheit zu relativieren, und fordert eine klare Gegenposition gegen Hass und Hetze. Karl Freller, Chef der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, äußert ähnliche Bedenken und erinnert daran, dass zwischen Hitlers Wahl zum Reichskanzler und der Errichtung des KZ Dachau nur zwei Monate lagen.
Insgesamt ist der 29. April 2025 nicht nur ein Datum des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zur aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und den fortdauernden Herausforderungen der Erinnerungskultur.