
Am 20. Januar 2025 wurde Donald Trump erneut vereidigt. Mit seiner Rückkehr ins Weiße Haus kam es sogleich zu einer Sichtbarkeit rechtsradikaler Gruppen in den USA. Nach seiner Vereidigung traten verschiedene Organisationen in Erscheinung, darunter die „Patriot Front“, die sich während einer Demonstration von Abtreibungsgegnern in Washington inszenierte. Diese Gruppe propagiert rassistische, xenophobe und antisemitische Ideologien, was für viele Beobachter alarmierend ist. In Kentucky wurden zudem Flugblätter entdeckt, die offenbar vom Ku-Klux-Klan erstellt wurden. Diese forderten Migranten auf, das Land zu verlassen, während US-Bürger aufgefordert wurden, Migranten unter Beobachtung zu stellen und sie anzuzeigen. Die Polizei hat Ermittlungen zu diesen Vorfällen eingeleitet, um dem rechtsextremen Auftreten entgegenzuwirken.
Angesichts dieser Eskalation wurden auch Bedenken laut, dass Trumps Rhetorik in den letzten Jahren extremistischen Gruppen Auftrieb gibt. Er hatte nicht nur während des Wahlkampfs Migranten pauschal als Verbrecher dargestellt, sondern auch abwertende Begriffe für politische Gegner verwendet. Dies wurde von Joe Biden scharf kritisiert, der Trumps Wortwahl als „Nazi-Rhetorik“ bezeichnete. Kurz nach seiner Vereidigung begnadigte Trump zudem alle Beteiligten des Sturms auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021, darunter Mitglieder der Gruppen „Oath Keepers“ und „Proud Boys“, die teils hohe Haftstrafen erhalten hatten. Diese Begnadigungen wurden von den Begnadigten triumphierend aufgenommen.
Zusammenhang mit dem Ku-Klux-Klan
Die Verbindungen zwischen Trump und extremistischen Gruppen sind nicht neu. Der ehemalige Klanführer David Duke gab Trump seine Unterstützung, was Trump in einem CNN-Interview nicht aktiv verurteilte. Historiker Yoni Appelbaum weist auf die Parallelen zwischen Trumps Rhetorik und der des Ku-Klux-Klan hin. Auf bemerkenswerte Weise erinnert Trumps Slogan „Make America great again“ an die Klan-Rhetorik, die patriotische und restriktive Immigration betont. Der Ku-Klux-Klan selbst stellte in seiner Geschichte die Vorstellung in den Vordergrund, dass Amerika nur für weiße Protestanten geschaffen wurde, was historische demografische Veränderungen provozierte.
Der Klan, gegründet 1915 von William J. Simmons, verbuchte bis 1924 circa 4 Millionen Mitglieder und war politisch aktiv. Seine Hauptziele umfassten militanten Protestantismus und eingeschränkte Einwanderung. Die Unterstützung extremistischer Ideologien gewann in sozialen Krisen an Bedeutung, was auch die derzeitige Resonanz von Trumps Ansichten zur Einwanderung erklärt. Historisch gesehen führte der Klan seine Agenda auch gegen die Rechte von Afroamerikanern, was der aktuellen politischen Landschaft echohaft widerspricht.
Wachstum der „Alt Right“-Bewegung
Der Aufstieg von Trump fällt zeitlich auch zusammen mit der Entwicklung der sogenannten Alternativen Rechte (Alt Right). Diese Bewegung wird oftmals mit ultrarechten, weißen Nationalisten in Verbindung gebracht, die rassistische und antisemitische Ideologien propagieren. Geprägt wurde der Begriff von Richard B. Spencer im Jahr 2008, der heute das Think Tank „National Policy Institute“ leitet. Spencers Einfluss innerhalb der Bewegung stellt eine Abkehr von etablierten konservativen Idealen dar und schafft einen Raum, in dem anti-multikulturelle Überzeugungen und die Idee der weißen Überlegenheit diskutiert werden.
Innerhalb der Alt Right Bewegung gibt es verschiedene Strömungen, wie die „Rasse-Realisten“, die pseudowissenschaftliche Argumente zur Untermauerung ihrer Theorien verwenden. Breitbart News, unter der Leitung von Stephen Bannon, hat sich als wichtigstes Sprachrohr dieser Bewegung etabliert und spielt eine Schlüsselrolle in der Verbreitung ihrer Ideologien, die mit Trump’s Politik und seiner Rhetorik verknüpft sind. Diese Dynamik verdeutlicht, warum der Rechtsruck in den USA und die damit verbundenen extremistischen Einstellungen ein besorgniserregendes Phänomen darstellen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Trumps erneute Präsidentschaft in Verbindung mit dem sichtbaren Aufschwung extrem rechter Gruppen und der sich verstärkenden Spaltung in der Gesellschaft einen gefährlichen Trend darstellen, der sowohl die nationale als auch die internationale Politik beeinflussen wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Extremismus-Phänomen weiter entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem entgegenzuwirken.