
Am 23. Januar 2025 gedenkt die Welt eines bedeutenden historischen Ereignisses: Der Tod von König Abdullah von Saudi-Arabien, der 2015 im Alter von etwa 91 Jahren starb. Sein Ableben markierte das Ende einer Ära, die von verschiedenen Reformen und außenpolitischen Herausforderungen geprägt war. Abdullah, der seit 1995 regierte und 2005 den Thron bestieg, trat in die Fußstapfen seines Halbbruders Fahd, der in den letzten Jahren seiner Herrschaft gesundheitlich angeschlagen war. NP Coburg berichtet, dass Abdullah als eine zentrale Figur im sunnitischen Islam galt und die Auslandspolitik Saudi-Arabiens stark prägte.
Unter seiner Führung engagierte sich Saudi-Arabien aktiv in internationalen Konflikten und trat einer Militärallianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bei. Abdullah unterstützte zudem Aufstände, etwa gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, und galt als wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen Al-Kaida. Sein Nachfolger, Kronprinz Salman, ist 79 Jahre alt und wird voraussichtlich Abdullahs Politik, wenn auch in langsamerem Tempo, fortführen, wie Deutschlandfunk Kultur erläutert.
Reformen und Herausforderungen
König Abdullah wird oft für seine vorsichtigen Reformen und die Stärkung der Stellung von Frauen gelobt. Trotz dieser Fortschritte blieb Saudi-Arabien ein Land ohne politische Parteien, und öffentliche Demonstrationen waren strikt verboten. Abdullah lehnte die Demokratiebewegungen während des Arabischen Frühlings ab. Dies führte zu gemischten Reaktionen in der Bevölkerung, die unter der Oberfläche nach Veränderungen drängte. DW hebt hervor, dass Abdullah dennoch versuchte, einige gesellschaftliche Fortschritte in einem konservativen politischen Klima zu erzielen.
Die politischen Veränderungen unter Abdullah umfassten auch die Einführung der ersten Gemeinderatswahlen im Jahr 2005. Diese waren jedoch eine einmalige Angelegenheit, da sie 2009 nicht wiederholt wurden. Abdullah betrieb auch eine Bildungsoffensive und investierte in neue Universitäten und Schulen, Maßnahmen, die als notwendig erachtet wurden, um den Ansprüchen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden.
Das Erbe Abdullahs
Bei seiner Beerdigung schätzte US-Präsident Barack Obama Abdullahs Vermächtnis und betonte die enge Partnerschaft zwischen den USA und Saudi-Arabien. Diese Beziehung war insbesondere im Kontext des Kampfes gegen den Terrorismus von entscheidender Bedeutung. Abdullah distanzierte das Königreich von den Tätern der Anschläge vom 11. September und verschärfte den innerstaatlichen Kampf gegen den Extremismus. In der Diplomatie setzte er sich für einen interreligiösen Dialog ein und initiierte Friedensimpulse, wie die der Arabischen Liga zur Beilegung des Nahostkonflikts. Trotz dieser Bemühungen blieben viele seiner Initiativen ohne greifbare Fortschritte.
Mit Abdullahs Tod endete nicht nur die Herrschaft eines angesehenen Königs, sondern auch die Führung eines Mannes, der zwischen traditioneller Islam-Politik und dem Druck der Weltgemeinschaft zu balancieren suchte. Seine Reformen hinterließen Spuren, aber die langfristige Entwicklung Saudis bleibt von den Herausforderungen geprägt, die sein Nachfolger bewältigen muss.