
Am Dienstagabend, gegen 18:15 Uhr, wurde die Feuerwehr, das Rote Kreuz und die Polizei zum Kulturhof Stanggass gerufen. Grund für den Einsatz war eine Mülltonne, die durch nicht ausreichend abgekühlte Asche in Brand geraten war. Die Feuerwehr reagierte schnell und konnte das Feuer rasch löschen, sodass keine weiteren Schäden entstanden. Nur die betroffene Mülltonne war beschädigt. Die Leitstelle Traunstein alarmierte neben den örtlichen Freiwilligen Feuerwehren Bischofswiesen und Berchtesgaden auch das Rote Kreuz mit einem Rettungswagen sowie den Einsatzleiter Rettungsdienst.
Drei Mitarbeiter, die beim Löschen des Feuers Rauch eingeatmet hatten, wurden vorsorglich untersucht. Glücklicherweise waren sie unverletzt und mussten nicht ins Krankenhaus. Das Rote Kreuz konnte nach etwa 75 Minuten wieder einrücken. Obwohl zunächst keine weiteren Vorkehrungen nötig schienen, meldeten die drei Mitarbeiter später Atembeschwerden. Infolgedessen forderte eine Notfallkrankenwagen-Besatzung einen zweiten Rettungswagen für einen dritten Patienten an. Eine Notärztin untersuchte alle drei Mitarbeiter und stellte fest, dass keiner von ihnen ins Krankenhaus musste.
Rauchvergiftungen ernst nehmen
Die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte verhinderte Schlimmeres, dennoch ist der Vorfall ein weiteres Beispiel für die Gefahren, die von Rauch und Feuer ausgehen. Wie der BFB CIPI berichtet, sind Rauchvergiftungen oft eine unterschätzte Gefahr. Sie können lebensbedrohlich werden und häufig sind die Symptome zeitverzögert. Brandrauch besteht aus gesundheitsschädlichen Gasen und Partikeln, darunter Kohlendioxid und Kohlenmonoxid. Besonders gefährlich ist, dass Kohlenmonoxid geruchlos ist und sich stärker an Hämoglobin bindet als Sauerstoff, was zu einer Minderversorgung der Organe führt.
Die Symptome einer Rauchvergiftung reichen von Tränenlaufen und Husten bis hin zu Atemnot und Bewusstlosigkeit. Daher ist bei Verdacht auf eine Rauchvergiftung ärztliche Kontrolle dringend empfohlen, selbst wenn nur leichte Symptome auftreten. Maßnahmen bei einer Rauchvergiftung umfassen das Beenden der Exposition, das Verbringen des Patienten aus der verqualmten Zone und das Alarmieren der Ambulanz. Sauerstoffgabe sowie gegebenenfalls Kreislaufunterstützung und spezifische Antidote können erforderlich sein.
Prävention und Sicherheit
Die Berchtesgadener Polizei hat in diesem Zusammenhang auch vor der Brandgefahr durch heiße Abfälle wie Ofenasche gewarnt. Die Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, stets vorsichtig zu sein und geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Nicht nur das richtige Verhalten im Brandfall, wie das Schließen von Türen und Fenstern sowie die Alarmierung der Feuerwehr, ist entscheidend. Auch die Installation von Rauchmeldern in Schlafräumen kann lebensrettend sein, da viele Opfer von Rauchvergiftungen im Schlaf überrascht werden.
Zusätzlich zu den bekannten Risiken von Feuer und Rauch empfiehlt der Deutsche Feuerwehrverband grundlegende Sicherheitstipps: Rauchmelder sollten installiert werden, niemals im Bett geraucht werden und Streichhölzer sowie Feuerzeuge außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Ein beispielhaft schnelles Eingreifen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes konnte in diesem Fall eine potenziell gefährliche Situation entschärfen, doch bleibt die Wachsamkeit der Bürger essenziell.