
Am 30. Januar 2025 erhielt die Molkerei Berchtesgadener Land zum zweiten Mal den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Dieser bedeutende Preis unterstreicht die fortwährende Verpflichtung der Molkerei zu nachhaltigen Praktiken und ökologisch verträglichem Wirtschaften. Bei einem Besuch, bei dem die stellvertretende Ebersberger Landrätin Magdalena Föstl und der Geschäftsführer Bernhard Pointner die AG ELF Ebersberg begrüßten, wurde die Verbindung zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und der Molkerei näher beleuchtet.
Eine Delegation bestehend aus 40 Bäuerinnen und Bauern der AG ELF Oberbayern besuchte die Molkerei sowie den Ziegenbetrieb Fagerer, bekannt als Klingerhof, in Piding. Dabei wurden die Ursprünge und die Entwicklung der Molkerei, die 1927 gegründet wurde und heute rund 1.600 Landwirte entlang des Alpenkamms zwischen Watzmann und Zugspitze umfasst, erörtert. Täglich verarbeitet die Molkerei über 1 Million Liter Milch zu hochwertigen Produkten und spielt eine zentrale Rolle in der Region.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Molkerei Berchtesgadener Land setzt auf Nachhaltigkeit und Fairness. Dieses Engagement zeigt sich durch die Unterstützung kleinbäuerlicher Familienbetriebe sowie den Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaften und des Trinkwasserschutzes. Dies wird nicht nur in der täglichen Praxis, sondern auch in den zuletzt veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichten deutlich, die seit sieben Jahren erstellt werden. Laut Bergbauernmilch liegt der Schwerpunkt dabei auf achtsamem, wertschätzendem und rücksichtvollem Wirtschaften.
Zu den Kernpunkten der Nachhaltigkeitsstrategie gehört die Einführung einer negativen Mengenstaffel für große Betriebe, die über 1 Million Kilogramm Milch liefern. Dies soll insbesondere kleine Familienbetriebe mit im Durchschnitt 27 Kühen unterstützen. Zudem bemüht sich die Molkerei um die Förderung umweltverträglicher Landwirtschaft und den Ausbau bio-dynamischer Anbauflächen, um der zunehmenden Nachfrage nach Demeter-Produkten gerecht zu werden.
Ein Blick auf den Klingerhof
Der Klingerhof, der 1977 als Milchviehbetrieb begann und 1988 auf biologische Landwirtschaft umgestellt wurde, zeigt, wie tief verwurzelt das Konzept der Nachhaltigkeit in der Region ist. Im Jahr 2005 erfolgte die Umstellung auf Milchziegenhaltung, ein Schritt, der aufgrund von Unverträglichkeiten eines Kindes mit Kuhmilch vorgenommen wurde. Heute beherbergt der Klingerhof fast 300 Ziegen, deren Milch direkt in einem Melk-Karussell gewonnen und zur Molkerei Scheitz nach Andechs geliefert wird. Die hier gefertigten Milchprodukte sowie Ziegenfleisch finden sich regelmäßig auf den Wochenmärkten der Umgebung.
Ein neuer Milchziegenstall, der 2020 in Coucettenbauweise geplant wurde, entspricht den Biorichtlinien und Tierwohlstandards. Darüber hinaus setzt der Klingerhof moderne Techniken wie Heutrocknung mit Solarthermie und Hackschnitzelheizung ein, um den Energieverbrauch zu optimieren und die Umwelt zu schonen.
Der Besuch der Delegation in der Molkerei und auf dem Klingerhof verdeutlichte die immense Bedeutung bäuerlicher Betriebe für Umwelt und Verbraucher. Der Austausch über die Herausforderungen und Chancen in der Milchwirtschaft könnte nicht zeitgemäßer sein.