
Im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewinnt der Klimaschutz zunehmend an Bedeutung. Am 30. Januar 2025 äußerten sich die Direktkandidaten im Wahlkreis 222 (Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach) zu ihren Vorstellungen und Strategien im Hinblick auf zukünftige Klimaschutzmaßnahmen. Während alle Parteien, abgesehen von der AfD, Klimafreundlichkeit oder sogar Klimaneutralität anstreben, decken sich ihre Ansätze mit einer Vielzahl an Meinungen und Strategien.
Alexander Radwan von der CSU betonte, dass er keine Bevormundung der Bürger wünsche und kündigte Unterstützung für Geothermieprojekte in Geretsried und Holzkirchen an. Zudem setzte er sich für die Förderung von Privathaushalten bei Sanierungsmaßnahmen und die gezielte Nutzung von Holz als Brennstoff in Heizungen ein.
Vielfalt der Ansätze
Karl Bär von den Grünen bezeichnete die Energiewende als Schlüssel zur Unabhängigkeit von Rohstoffen und forderte eine Erleichterung des Bürokratieabbaus für Solarstrom. Zudem forderte er, die Züge im Oberland von Diesel auf Strom umzurüsten. Felix Leipold von den Freien Wählern stellte den Ausbau erneuerbarer Energien in den Vordergrund und versprach, den Kommunen beim Bau von Photovoltaikanlagen zu helfen.
Der SPD-Kandidat Raffael Joos setzt auf die Unterstützung von Solar- und Windenergieprojekten sowie auf eine Zusammenarbeit mit Umweltverbänden. Er betonte die Notwendigkeit, den öffentlichen Personennahverkehr auszubauen. Ingo Hahn von der AfD äußerte skeptische Ansichten gegenüber Klimaschutzmaßnahmen und forderte eine Rückkehr zu echtem Umweltschutz.
Tim Sachs von der FDP plädierte für einen sinnvollen Klimaschutz und begrüßte den Ausbau von Solarparks und Wasserkraft. Abschließend forderte Erich Utz von der Linken eine sozial gerechte und konsequente Klimapolitik sowie eine Förderung von Bürgerenergiegenossenschaften und dezentralen Versorgungsstrukturen.
Klimaschutz auf Bundesebene
Editoriale Überlegungen zu den regionalen Ansätzen verknüpfen sich mit den bundesweiten Zielen der Bundesregierung. Diese hat den Klimaschutz als zentrale Aufgabe definiert, um die CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren und der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken. Kernstück der nationalen Klimapolitik bildet das Klimaschutzgesetz, das eine Treibhausgasneutralität für Deutschland bis 2045 vorsieht, wie die Bundesregierung berichtet.
Im Jahr 2023 sanken die Treibhausgase in Deutschland um mehr als 10 % im Vergleich zu 2022, was den höchsten Rückgang seit über 30 Jahren darstellt. Dieser Rückgang ist Teil eines umfassenden Klimaschutzprogramms, das Maßnahmen in Verkehr, Energie, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft umfasst. Bis 2030 sollen die Treibhausgase um 65 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Antrieb für diesen Wandel sind u.a. Förderungen für energetisches Bauen und die Nutzung erneuerbarer Energien.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch soll bis 2030 auf mindestens 80 % steigen. Im Jahr 2023 stammten bereits fast 60 % des Stroms in Deutschland aus diesen Quellen. Zum weiteren Ausbau werden nicht nur Solar- und Windanlagen, sondern auch Elektromobilität gefördert, wie in Deutschlandfunk betont wird.
Angesichts dieser Erklärungen und der verschiedenen Ansätze der Kandidaten wird schnell deutlich, dass der Klimaschutz sowohl auf regionaler als auch auf bundesweiter Ebene ein vielschichtiges und umsichtig zu behandelndes Thema darstellt. Die bevorstehenden Wahlen werden zeigen, wie diese unterschiedlichen Vorstellungen in der praktischen Umsetzung der Klimapolitik zusammenkommen werden.