
Am 26. Januar 2025 wurden die herausragenden Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus Unterfranken ausgezeichnet. Dabei sticht insbesondere Ludwig Bauer hervor, der mit 75 Jahren nicht nur der älteste Preisträger ist, sondern auch eine beeindruckende Karriere im Schiedsrichterwesen vorweisen kann. Laut dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ist Bauer seit 61 Jahren aktiv und leitet weiterhin Jugendspiele. Mit fast 3.800 dokumentierten Spielen und über 4.000 Einsätzen als Assistent ist er eine Institution im Schiedsrichterwesen. Seine Karriere begann in der Landesliga, bis er 1999 aufgrund der Altersgrenze aus dem aktiven Spielbetrieb ausschied.
Eines seiner Karriere-Highlights war die Leitung seines tausendsten Spiels, das zwischen dem SSV Kitzingen und Bayern München stattfand. Dabei standen mit Jürgen Klinsmann und Oliver Kahn zwei große Namen auf dem Platz. Bauer ist darüber hinaus ein Vorreiter in der Förderung von Schiedsrichterinnen und geht oft mit weiblichen Assistentinnen ins Spiel.
Engagement über das Pfeifen hinaus
Doch sein Engagement geht weit über die Spielleitung hinaus. Bauer war sechs Jahre lang Kassier und über 39 Jahre als Gruppen-Lehrwart in der Gruppe Gerolzhofen bis 2009 tätig. Seine Verdienste wurden durch die Ernennung zum Ehren-Lehrwart und seine Rolle als Bezirks-Ehrenamtsreferent zwischen 2001 und 2009 gewürdigt. Darüber hinaus hatte er bis 2022 das Amt des Würzburger Kreis-Ehrenamtsbeauftragten inne.
In dieser Funktion war er maßgeblich an der Auszeichnung von zahlreichen Vereinsmitarbeitern beteiligt und begleitete verschiedene Würzburger Vereine bei der Erlangung des BFV-Gütesiegels Silberne und Goldene Raute. Seine langjährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Prüfer der IHK Würzburg-Schweinfurt, die sich über 50 Jahre erstreckt, zeugt von seinem außergewöhnlichen Engagement in der Region.
Der Nachwuchs im Schiedsrichterwesen
Parallel zu den Ehrungen in Unterfranken wird auch auf die Situation der Schiedsrichter im Hessischen Fußball-Verband (HFV) aufmerksam gemacht, der derzeit nach neuen Schiedsrichtern sucht. Die Mindestaltergrenze für die Schiedsrichter-Ausbildung liegt bei 14 Jahren, wobei in Ausnahmefällen auch 12-Jährige berücksichtigt werden können. Voraussetzung für Interessierte ist zudem die Mitgliedschaft in einem Fußballverein sowie die Bereitschaft, mindestens 12 Spiele pro Jahr zu leiten.
Die Ausbildung umfasst etwa 22 Unterrichtseinheiten, in denen die Grundlagen der Fußballregeln vermittelt werden. Zusätzlich wird die Ausbildung durch E-Learning-Lehrgänge ergänzt, die zunehmend in den Kreisen eingeführt werden. Damit wird ein moderner Zugang zur Regelkunde gewährleistet, der sowohl Präsenztermine als auch schriftliche Prüfungen erfordert.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Schiedsrichter im Fußball eine zentrale Rolle spielen, sowohl im aktiven Engagement als auch in der Ausbildung des Nachwuchs. Die Dankesaktion „Danke Schiri“ würdigt die bedeutenden Leistungen von alten und neuen Schiedsrichtern und trägt dazu bei, das Bewusstsein für diesen wichtigen Berufszweig zu schärfen.
Für weitere Informationen über die Schiedsrichter und deren Engagement lesen Sie die Berichte auf bfv.de und fussballhessen.de.