
In Augsburg entsteht zurzeit ein innovativer Medizin-Campus der Universität, der auf rund 37.000 m² Nutzfläche erhebliche Fortschritte verzeichnet. Dieses zukunftsweisende Bauprojekt umfasst mehrere Gebäude, darunter ein Lehrgebäude und ein Forschungsgebäude, die die medizinische Ausbildung und Forschung in der Region neu definieren sollen. Der Bauherr, das Staatliche Bauamt Augsburg, verfolgt mit diesem Projekt nicht nur einen effizienten Raumnutzungsansatz, sondern setzt auch auf moderne Architektur, die den Anforderungen einer zeitgemäßen medizinischen Ausbildung gerecht wird.
Das Lehrgebäude, welches bereits zum Wintersemester 2024/25 in Betrieb genommen wurde, beeindruckt mit einer Nutzfläche von etwa 6.400 m². In diesem Gebäude finden sich moderne Lehrräume, eine Bibliothek sowie Büroflächen, die auf die Bedürfnisse von Studierenden und Lehrenden abgestimmt sind. Zeitgleich dazu wird das Forschungsgebäude, mit einer Gesamtnutzfläche von circa 8.600 m², voraussichtlich 2026 übergeben. Dieses Hauptgebäude widmet sich der vorklinischen Lehre und Forschung, ausgestattet mit Lehrstühlen, Laboren und Praktikumsräumen, sowie einem speziellen Post-Mortem-Bereich.Baulinks berichtet, dass der architektonische Entwurf von der BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH realisiert wurde.
Innovative Bauweise und Materialien
Besonderheit des Projekts sind die verwendeten Keramikbaguettes von Leipfinger-Bader, die in beiden Gebäuden eingesetzt werden. Diese geschosshohen Elemente erreichen fast vier Meter in der Höhe und haben einen quadratischen Querschnitt von 120 mm x 120 mm. Die Baguettes zeichnen sich durch eine matte weiße Oberfläche aus, in die vereinzelt rot und gelb glänzende Elemente integriert sind. Um hohe Oberflächenqualitäten zu gewährleisten, wurden die Baguettes „hängend“ produziert und erfordern eine präzise Verankerung in Geschossdecken und Fußpunkten der Gebäude.
Die Elemente sind zudem temperaturwechselbeständig, frostsicher sowie UV- und witterungsbeständig. Die Bauzeit des Gesamtprojekts erstreckt sich von 2020 bis 2024 und ist damit im Zeitplan für eine rechtzeitige Inbetriebnahme innerhalb der vorgesehenen Fristen.
Gesundheitsarchitektur im globalen Kontext
Im globalen Kontext der Gesundheitsarchitektur zeigt sich, dass innovative Gebäude zur Verbesserung der Patientenversorgung und des Wohlbefindens einen direkten Einfluss haben können. Ein Beispiel hierfür ist die Einrichtung Maggie’s Cardiff in Wales, die von Dow Jones Architects entworfen wurde. Diese Einrichtung bietet Krebspatienten Beratungs- und Gruppentherapiesitzungen in einer architektonisch ansprechenden Umgebung, die bewusst als Kontrapunkt zu herkömmlichen Krankenhausstrukturen gestaltet wurde. Der Innenraum, der durch einen kompakten, geschlossenen Garten betreten wird, fördert eine ruhige Atmosphäre für die Patienten.Bau Insights skizziert die architektonischen Merkmale, wie die zwei kleinen Beratungsräume und den gemeinschaftlichen Raum, die die soziale Interaktion und Unterstützung fördern.
Diese Entwicklungen in der medizinischen Architektur zeigen nicht nur das Streben nach innovativen Lösungen im Gebäudedesign, sondern reflektieren auch die zunehmend komplexen Anforderungen an Gesundheitseinrichtungen. Sowohl der neue Medizin-Campus in Augsburg als auch die Einrichtung in Cardiff zeigen, wie durchdachtes Design das Umfeld der Gesundheitsversorgung positiv beeinflussen kann, was letztlich den Patienten zugutekommt.Architonic beleuchtet die Bedeutung solcher Ansätze für die moderne Medizin.