
Im Schützenheim Rieden fand die Generalversammlung des Fischereivereins Rieden statt, bei der Vorsitzender Robert Scherer eine positive Bilanz des zurückliegenden Jahres zog. Der Verein zählt aktuell 129 Mitglieder, darunter 86 aktive Angler und 17 Jugendliche. Die gesellschaftlichen Aktivitäten erfreuen sich großer Beliebtheit, insbesondere die Angebote von gegrillten Forellen und amerikanischem Signalkrebs bei Festveranstaltungen.
Zusätzlich wurden beim Fischerhaisl zu Feiertagen Fischverkäufe gut angenommen. Die Mitglieder des Vereins engagieren sich stark im Rahmen von Festivitäten wie den 700-Jahr-Feierlichkeiten, dem Fischerfest, Marktsonntag und der Riedener Kirwa, wo sie den Grillbetrieb übernahmen.
Engagement für Natur und Artenvielfalt
Der Fischereiverein Rieden hat sich nicht nur der Pflege des Anglerhandwerks verschrieben, sondern auch dem aktiven Umweltschutz. Im Rahmen verschiedener Naturschutzprojekte hat der Verein an Initiativen teilgenommen, so etwa am Krebs-Hege-Projekt des Naturparks Hirschwald, um einheimische Edel- und Steinkrebsarten zu erhalten. Fangmethoden für die invasiven amerikanischen Signalkrebse werden in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden durchgeführt, wobei Ehrenamtliche im „Fischer-Häusl“ in der Blumenthalstraße ausgebildet werden.
Eine besondere Maßnahme war die Renaturierung des Mühlbachs in Siegenhofen, der in die Vils fließt. Unterstützt durch das Wasserwirtschaftsamt wurde zudem das Altwasserarm des Riedener Vils freigelegt, was als wichtiges Laichgebiet für Hechte und Zander dient. Ebenso wurde ein rollstuhlgerecht eingerichteter Angelplatz in Vilshofen bereits von Gastanglern angenommen.
Nachhaltigkeit und Fischzucht
Die Vereinskasse wurde während der Versammlung durch Kassier Andreas Teich transparent gemacht. Auffällig ist die Eigenzucht von Forellen in der Blumenthalstraße. Eine Mitgliedschaft beim Oberpfälzer Fischereiverband unterstreicht das Engagement des Vereins im Arten-Hilfs-Programm zur Erhaltung der einheimischen Bachforelle. Jährliche Besatzmaßnahmen sichern die Populationen vor Ort und fördern die Artenvielfalt.
Mitglied des Vereins konnten zudem die Erfolge beim Fischertrag verkünden: In der Gesamtfangstatistik wurden 599 kg Fisch an 697 Angeltagen gefangen, wobei Karpfen die dominierende Art darstellen. Trotz dieser positiven Bilanz berichtete Gewässerwart Tobias Diepold von einem 30%igen Verlust beim Abfischen der Forellenweiher, verursacht durch natürliche Fischräuber wie Fischotter und Fischreiher.
Die Zukunft der Jugendarbeit
Im Bereich der Jugendarbeit gab es gemischte Neuigkeiten. Der Jugendwart Dieter Teich kündigte eine Reihe von geplanten Veranstaltungen an, darunter ein Haken- und Montagebinden-Abend sowie ein Nachtangeln an der Vils Ende April. Das Zeltlager fand jedoch aufgrund mangelnden Interesses nicht statt. Umso wichtiger sind die Vorbereitungskurse für die Fischerprüfung, die in den letzten drei Jahren 35 Teilnehmer verzeichnen konnten.
Im Hinblick auf die Änderungen durch das Bürgerentlastungsgesetz, das die Abschaffung des Jugendfischerscheins beinhaltet, bleibt der Verein in Bezug auf seine Mitgliedschaft optimistisch, da die bisherigen Scheine weiterhin Gültigkeit haben. Bürgermeister Erwin Geitner (CSU) hob die Bedeutung des Vereins für die Gemeinde hervor und lobte die aktive Teilnahme der Fischer an Feste und die ehrenamtlichen Arbeitsstunden von fast 3000.
Der Fischereiverein Rieden zeigt sich engagiert und erfolgreich in seinen Bemühungen um den Naturschutz und die Heimatpflege, und bekräftigt dadurch seine Rolle als aktiver Partner in der Gemeinde. Weitere Informationen zu den Aktivitäten des Vereins können auf der Webseite des Vereins fischereiverein-rieden.de nachgelesen werden. Über regionale Fischereiverbände sind Programme wie FINNE im Rahmen der Umweltbildung verfügbar, die für Kinder und Jugendliche die heimische Wasserwelt erlebbar machen und somit das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge stärken rhfv.de.