Acht-Stunden-Tag in Gefahr? Ver.di warnt vor Überlastung der Beschäftigten!

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Veranstaltung in Weiden am 6. Dezember 2025 zur Verteidigung des Acht-Stunden-Tags mit Diskussion und Umfragen zur Arbeitszeit.

Veranstaltung in Weiden am 6. Dezember 2025 zur Verteidigung des Acht-Stunden-Tags mit Diskussion und Umfragen zur Arbeitszeit.
Veranstaltung in Weiden am 6. Dezember 2025 zur Verteidigung des Acht-Stunden-Tags mit Diskussion und Umfragen zur Arbeitszeit.

Acht-Stunden-Tag in Gefahr? Ver.di warnt vor Überlastung der Beschäftigten!

Am 6. Dezember 2025 fand in Weiden eine entscheidende Veranstaltung der Gewerkschaft ver.di Oberpfalz statt, die sich mit dem Thema Acht-Stunden-Tag beschäftigte. Wie oberpfalzecho.de berichtet, standen dabei Bundestagsabgeordnete wie Dr. Carolin Wagner und Sebastian Roloff im Austausch mit den Mitgliedern der Gewerkschaft. Alexander Gröbner, Geschäftsführer von ver.di Bezirk Oberpfalz, äußerte seine Kritik an den Plänen zur Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit, die aus seiner Sicht den Druck auf die Beschäftigten erhöhen könnte.

Besonders in stressgeplagten Branchen wie Logistik, Pflege und Handel ist die Belastung der Angestellten bereits spürbar. „In der Vorweihnachtszeit muss den Beschäftigten mehr Entlastung gewährt werden“, fordert Gröbner. Seine Ansichten wurden auch von Jens Gotthardt, Gewerkschaftssekretär von ver.di Oberpfalz, unterstützt, der sich ebenfalls für die Beibehaltung der täglichen Höchstarbeitszeit von acht Stunden einsetzt.

Öffentliche Meinung und Umfragen

Eine aktuelle Umfrage von YouGov zeigt, dass 38 % der Befragten sich für die Abschaffung des Acht-Stunden-Tags aussprechen, während 20 % dagegen sind. Ganz klar sprechen sich jedoch 84 % für klare Begrenzungen aus, um Überarbeitung zu vermeiden. 73 % der Beschäftigten lehnen unbegrenzte tägliche Arbeitszeiten ab. Der Acht-Stunden-Tag, der 1918 in Deutschland eingeführt wurde, ist das Resultat harter Kämpfe der Arbeiterbewegung.

Ein kürzlich durchgeführter Studienkreis hat zudem bewiesen, dass verkürzte Arbeitszeiten oft zu höherer Produktivität führen. Lange Arbeitszeiten dagegen schädigen die Gesundheit der Mitarbeiter; das Risiko für Unfälle steigt bereits ab der neunten Arbeitsstunde. Die Diskussion um eine potenzielle Verlängerung der Arbeitszeit wird daher als ein deutlicher Rückschritt wahrgenommen. Zudem könnte dies Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt weiter verschärfen, da viele Beschäftigte oftmals zu wenig Zeit für gesellschaftliches Engagement haben.

Die Relevanz der Arbeitszeitgestaltung

Generell ist die Arbeitszeitgestaltung ein bedeutendes Thema für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten. Laut Informationen von dguv.de spielt die Gestaltung der Arbeitszeit eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit. Dabei arbeiten in Deutschland etwa 80 % der abhängigen Beschäftigten tagsüber zwischen 7 und 19 Uhr, während 39 % regelmäßig am Wochenende im Einsatz sind.

Eine Herausforderung stellt auch die Schichtarbeit dar: 18 % der Beschäftigten sind darin tätig und sind besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Lange tägliche Arbeitszeiten über neun Stunden erhöhen nicht nur das Unfallrisiko, sondern können auch zu Stress und ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Um geeignete Lösungen zu finden, kooperiert die DGUV mit verschiedenen Fachrichtungen, um praxisnahe Empfehlungen zu entwickeln.

Die Berichte von ver.di und die Zahlen der DGUV verdeutlichen, dass eine Diskussion über Arbeitszeiten mehr ist als nur eine politische Debatte. Es ist eine Frage der Gesundheit und Lebensqualität vieler Beschäftigter. Ein Umdenken ist in der Gesellschaft also dringend erforderlich, um die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern und die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen.