Rußwolken aus Kanada trüben Münchens Himmel – Luftqualität sinkt!

In Unterallgäu und Bayern beeinträchtigt Luftverschmutzung durch kanadische Waldbrände die Luftqualität. Gesundheitsrisiken bestehen.
In Unterallgäu und Bayern beeinträchtigt Luftverschmutzung durch kanadische Waldbrände die Luftqualität. Gesundheitsrisiken bestehen. (Symbolbild/MW)

Rußwolken aus Kanada trüben Münchens Himmel – Luftqualität sinkt!

Kanada - Die Waldbrände in Kanada haben sich in den letzten zwei Wochen zu einem ernsthaften Problem entwickelt, das nun auch Europa betrifft. Betroffen sind die Provinzen Saskatchewan, Manitoba, Alberta, Ontario und British Columbia, wo sich die Brände aufgrund der anhaltenden Trockenheit rasch ausbreiten. Die Flammen schicken Rußpartikel auf eine lange Reise über den Atlantik, die mittlerweile auch in Deutschland und speziell in Bayern angekommen sind. Dies berichtet Bild.

Wie aus den aktuellen Messungen hervorgeht, wurden in München zeitweise die höchsten Feinstaubwerte weltweit gemessen. Diese Belastung führt dazu, dass die Luftqualität in Teilen Bayerns als schlecht eingestuft wird. Der Jetstream, das Starkwindband in größeren Höhen, trägt die Rußpartikel über 6000 Kilometer nach Europa, wo sie den Himmel trüben. Laut Spiegel sind starke westliche Winde, die zwischen dem Azorenhoch und dem Islandtief wehen, für den Transport dieser Partikel verantwortlich.

Luftqualität und Gesundheit

Die gute Nachricht ist, dass Experten derzeit keine akute Gesundheitsgefährdung befürchten, da sich die Rauchpartikel in mehreren Kilometern Höhe befinden und die Luftqualität am Boden nicht direkt beeinträchtigt wird. Dies steht im Einklang mit den Informationen des Umweltbundesamtes, das darauf hinweist, dass die größte Gesundheitsgefahr von Feinstaub ausgeht. Besonders die sehr kleinen Partikel (PM2,5) können bis tief in die Lunge vordringen und dort das Herz-Kreislaufsystem schädigen. Es gibt zudem Hinweise, dass Langzeitbelastungen durch Feinstaub mit neurologischen Erkrankungen wie Demenz und Diabetes in Verbindung stehen.

Während die akuten Rauchvergiftungen bei Waldbränden selten sind, können sie in der Nähe der Brandherde auftreten und zu ernsthaften Atemproblemen führen. Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen oder Herz-Kreislauferkrankungen gehören zu den Risikogruppen, die besonders auf die Luftqualität achten sollten. Auch Schwangere müssen aufpassen: Waldbrände können negative Auswirkungen auf Neugeborene haben.

Blick in die Zukunft

Die Wetterprognosen deuten an, dass der Wind in den kommenden Tagen drehen wird, was die Zufuhr von Waldbrandpartikeln unterbrechen könnte. Zudem wird von Donnerstag bis Samstag Saharastaub erwartet, der sich bei Schauern und Gewittern ablagern könnte. Dies könnte die bereits erhöhte Feinstaubbelastung noch verstärken, doch Experten beäugen die Situation insgesamt gelassen.

Insgesamt bleibt die Luftqualität in Bayern ein wichtiges Thema, das die Bevölkerung beschäftigt. Die Schadstoffe aus den Waldbränden können nicht nur die Luftqualität belasten, sondern auch langfristige Gesundheitsfolgen haben. Jürgen Schmidt, Diplom-Meteorologe, betont, dass trotz der gegenwärtigen Lage Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergriffen werden müssen. Die Reise der Rußpartikel ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Naturgewalten über Kontinente hinweg wirken können.

Details
OrtKanada
Quellen