Wolfram Weimer: Kulturkampf oder neue Hoffnung für die Szene?

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Wolfram Weimer als neuer Kulturstaatsminister: Kontroversen um seine Politik zur Kultur und Medien in Deutschland.

Wolfram Weimer als neuer Kulturstaatsminister: Kontroversen um seine Politik zur Kultur und Medien in Deutschland.
Wolfram Weimer als neuer Kulturstaatsminister: Kontroversen um seine Politik zur Kultur und Medien in Deutschland.

Wolfram Weimer: Kulturkampf oder neue Hoffnung für die Szene?

In der bunten Welt der Kulturpolitik wird derzeit viel über Wolfram Weimer gesprochen. Am Samstag, den 28. Oktober 2025, sprach der Journalist und frisch ernannte Kulturstaatsminister auf der Buchmesse in Frankfurt über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Literatur. Weimer, der ein KI-Alter-Ego namens „Weimatar“ hat, kam als überraschender Kandidat von Friedrich Merz ins Amt und hat seitdem für viel Aufregung gesorgt. Backstage Classical berichtet von der Enttäuschung bezüglich der erhofften Entpolitisierung der Kulturpolitik; Weimer wird häufig als ideologischer Politiker wahrgenommen.

Ein entscheidender Schritt in Weimers Amtszeit war das Verbot des Genderns in den Bundesbehörden und Kulturinstitutionen. Viele in der Kulturszene sind darüber entsetzt, was seine Haltung zu einer echten Freiheit in der Kunst in Frage stellt. Tatsächlich haben massive Proteste gegen seine Ernennung zugenommen, darunter eine Petition mit über 70.000 Unterschriften. Kritiker fürchten, dass Weimer, bekannt für sein „Konservatives Manifest“, in der Politik einen Kulturkampf schürt und eine Nähe zu rechtem Gedankengut zeigt. Eine seiner ersten Amtshandlungen stieß so auf vehementen Widerspruch.

Ein umstrittener Zugang zur Kultur

Weimer nimmt kein Blatt vor den Mund und äußert sich scharf über die „linke Schlagseite“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie über eine sogenannte „radikal-feministische, postkoloniale ökosozialistische Empörungskultur“. Seine kritischen Äußerungen über Bücherverbote in den USA und chinesische Kultur-Zensur stellen eine Verbindung zur demokratischen Kritik in Deutschland her. Abgesehen davon hat Weimer mit seiner „Hufeisentheorie“ linke und rechte Kulturphänomene gleichgesetzt, was bei vielen auf Unverständnis stößt.

Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel ist Weimers Reaktion auf rapperspezifische Kontroversen, die ihn als jemanden zeigen, der anordnet, anstatt einen Dialog zu führen. So agierte er etwa, als er das Konzert des Rappers Chefket absagte, weil dessen T-Shirt umstritten war. Sein Umgang mit der Kultur wird oft als eher autoritär denn als offen und kommunikationsbereit beschrieben.

Fokus auf kulturelle Verantwortung

Trotz der aufkommenden KritikHohe Erwartungen wurden ebenfalls an Weimers Pläne zur Förderung der deutschen Filmwirtschaft gestellt. Er beabsichtigt, Streaminganbieter zur Investition in die nationale Filmindustrie zu verpflichten—konkret geplant ist die Einführung einer sogenannten Digitalabgabe für große Tech-Konzerne. Hier äußerte er sich optimistisch und setzt auf freiwillige Vereinbarungen. Weimer betont, dass Maßnahmen gegen Antisemitismus in der Kultur mit einer Nulltoleranz bezüglich antisemitischen Äußerungen verbunden sein müssen, was auf eine klare Haltung gegenüber gesellschaftlichen Herausforderungen hinweist.

Insgesamt wirft Weimers Art, Kulturpolitik zu betreiben, viele Fragen auf. Sein Ansatz wird als populistisch und inkonsistent wahrgenommen—auch seine Gegner wünschen sich mehr als nur Schlagzeilen und fordern konkrete Konzepte. Die Debatten um seine Person sind symptomatisch für die spürbaren Spannungen innerhalb der Kulturpolitik in Deutschland.

Aber wie wird sich die Situation weiterentwickeln? Ist Weimer, mit all seinen unterhaltsamen und gleichzeitig umstrittenen Ansichten, ein Signal für den Wandel oder lediglich ein Schattenspiel im Theater der Politik? Eines bleibt gewiss: Die Kultur bleibt ein heißes Eisen und Weimars Rolle in diesem Spiel wirkt weiterhin spannend und vielschichtig.