Brenner-Nordzulauf: Wichtige Entscheidung verzögert – Region bleibt im Ungewissen!

Brenner-Nordzulauf: Wichtige Entscheidung verzögert – Region bleibt im Ungewissen!
Rosenheim, Deutschland - Was tut sich rund um den Brenner-Nordzulauf? Ein Thema, das nicht nur die Politiker in Berlin, sondern auch die Anwohner in Rosenheim bewegt. Die Entscheidung über den wichtigen Schienenneubau könnte eigentlich schon diesen Sommer fallen, jedoch verzögern vorgezogene Neuwahlen der Bundesregierung wichtige Fortschritte in dieser Angelegenheit, wie rosenheim24 berichtet. Der Druck wächst, besonders weil die Ampel-Parteien – SPD, FDP und Grüne – eine zügige Realisierung unterstützen, während die Union regionale Aspekte anbringt, die nicht unbeachtet bleiben sollten.
Am 16. Oktober 2024 fand eine Anhörung im Verkehrsausschuss statt, die von der Unionsfraktion und den heimischen Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig und Ulrich Lange ins Leben gerufen wurde. Lange hat mittlerweile als Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium einen direkten Draht zu den Entscheidungsträgern. Ludwig zeigt sich optimistisch, dass Langes Einfluss in Berlin der Region zugutekommt, vor allem bezüglich der finanziellen Ausstattung des Brenner-Nordzulaufs, den sie als „europäisches Jahrhundertprojekt“ betrachtet.
Finanzierungsfragen und Infrastrukturprobleme
Doch ein großes Fragezeichen bleibt die Finanzierung, insbesondere für die Inn-Unterquerung und die Tunnel, die zusätzliches Geld kosten könnten. Der A8-Ausbau wird durch Klagen verzögert, was auch andere Infrastrukturprojekte belasten könnte. Ludwig fordert daher eine Abschaffung des Verbandsklagerechts, um derartige Verzögerungen bei Großprojekten künftig zu vermeiden.
Rosenheims Landrat Otto Lederer (CSU) gibt zu, dass es für die Entscheider in Berlin oft schwierig sei, die Situation vor Ort nur anhand von Akten zu beurteilen. Gemeinsam mit Mitstreitern reist er nach Berlin, um die Abgeordneten für die Belange der Region zu sensibilisieren und die Notwendigkeit eines neuen Nordzulaufs zu verdeutlichen, auch wenn dies unter den Beteiligten umstritten ist. Lothar Thaler von der Bürgerinitiative „Brennerdialog“ und Ates Gürpinar (Die Linke) vertreten die Ansicht, dass die bestehende Strecke ausreichend ist.
Technische Entwicklungen und Planungen
Das aktuelle Vorhaben sieht vor, eine neue Trasse bis zum Brenner-Basistunnel durch Rosenheim zu bauen. Österreich und Italien drängen seit geraumer Zeit auf Fortschritte, da ihre Ausbaumaßnahmen weit vorangeschritten sind. Bestehende Infrastrukturprobleme, wie die kritisierte Brückenquerung des Inn, erfordern jedoch durchdachte Planungsänderungen. Lederer plädiert für eine unterirdische Verlegung der Bahnstrecke, um sowohl Anwohner als auch die Natur zu schützen.
Ingrid Felipe von der Deutschen Bahn berichtet, dass der Tunnelanteil in der geplanten Variante bei 60 Prozent liegen solle, was jedoch nicht ohne Herausforderungen bleibt. So lehnt die Bahn eine unterirdische Verknüpfungsstelle bei Kirnstein ab, da diese nicht den Sicherheitsvorschriften entspreche. Ingenieur Wolfgang Rauscher sieht die Verknüpfungsstelle zwar als technisch machbar, fordert jedoch eine umfassende Planung und setzt auf die Notwendigkeit zeitaufwendiger Gutachten.
Eines ist klar: Der Brenner-Basistunnel, ein zentrales Verkehrsprojekt unter den Alpen, soll eine spürbare Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene herbeiführen. brennernordzulauf.eu hat erklärt, dass mit der Eröffnung des Tunnels im Jahr 2032 die Umsetzung der Verkehrswende einen neuen Schritt machen soll. Jährlich rollen aktuell über 2,5 Millionen Lkw-Transitfahrten über die Brennerautobahn.
Die nächsten Monate sind entscheidend, um nicht nur die politischen Weichen zu stellen, sondern auch um den Bürgerinnen und Bürgern der Region ein Stück Gewissheit über die künftige Entwicklung zu geben. Und es bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten sich einig werden und dem Projekt den nötigen Schwung verleihen, um den Brenner-Nordzulauf erfolgreich voranzutreiben.
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Ort | Rosenheim, Deutschland |
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