Ostallgäu: Waldbesitzer ignorieren drohende Klimaschäden!
Im Ostallgäu kämpfen Waldbesitzer mit Klimawandel-Auswirkungen. Forstdirektor Kleiner fordert proaktives Handeln für nachhaltigen Wald.

Ostallgäu: Waldbesitzer ignorieren drohende Klimaschäden!
In den malerischen Wäldern des Ostallgäus gibt es ein lautstarkes, aber oft überhörtet Thema: den Zustand und die Zukunft unserer Waldbestände. Viele Waldbesitzer in dieser Region haben keinen tiefen Bezug zu ihrem Wald, was die Arbeit der Forstwirtschaft erschwert. Forstdirektor Stefan Kleiner berichtet von den Schwierigkeiten, die seine Behörde hat, um Waldbesitzer zu erreichen, und dies hat ernsthafte Konsequenzen für die Vorbereitung der Wälder auf die Herausforderungen der Zukunft.Allgäuer Zeitung
Die Realität sieht so aus, dass oft erst Handlungsbedarf besteht, wenn Schäden durch Schädlinge wie den gefürchteten Borkenkäfer oder durch Sturmschäden sichtbar werden. „Da reagieren die Waldbesitzer oft sehr emotional“, so Kleiner, der die Beratungs- und Präventionsarbeit für dringend notwendig erachtet. Proaktives Handeln könnte helfen, große Schäden zu vermeiden und gleichzeitig die Wälder für kommende Generationen zu wappnen.
Klimawandel und seine Herausforderungen
Der Klimawandel ist ein ständiger Begleiter unserer Wälder und stellt eine große Herausforderung dar. Das Problem ist nicht nur der Borkenkäfer, sondern auch viele andere Faktoren, die zusammen ein gefährliches Zusammenspiel ergeben. Deutsche Wälder leiden unter Hitze, Dürreperioden und haben ein erhöhtes Risiko für Schäden durch Hochwasser und andere Extremwetterlagen. Laut einer aktuellen Situation liegt nur jeder fünfte Baum in Deutschland ohne Schäden da. Diese Fakten sind alarmierend und lassen erahnen, wie dringend eine Reform des Bundeswaldgesetzes notwendig ist, das nicht auf die modernen Herausforderungen wie Klimawandel und Artensterben eingeht.National Geographic
Die Forderungen von Umweltorganisationen, wie dem NABU, DNR und WWF, sind unmissverständlich: Ein neues Gesetz soll den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder in den Vordergrund stellen. Hierbei wird eine Waldbewirtschaftung im Sinne eines Dauerwaldes gefordert, der nicht regelmäßig abgeholzt wird, und schädliche Praktiken wie Kahlschlag sollen deutlich eingeschränkt werden. Auch die Einführung eines Sachkundenachweises für Waldbesitzer steht zur Debatte, um sicherzustellen, dass die Gutmenschen unter den Waldbesitzern auch wissen, wie sie nachhaltig handeln können.
Auf dem Weg zur Waldstrategie 2050
Die Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums legt die Richtung fest, wie man mit diesen Herausforderungen umgehen will. Sie zielt darauf ab, unsere Wälder als essenzielle Ökosystemdienstleister zu erhalten und zu entwickeln, und denkt an eine umfangreiche Planung für die nächsten Jahrzehnte. Rund 11,5 Millionen Hektar Wald, ein Drittel der gesamten Landesfläche, soll nachhaltig bewirtschaftet werden, wobei auch auf die biologische Vielfalt und die Stabilität geachtet werden muss.BMLEH
Die Strategie skizziert verschiedene Handlungsfelder, die bis 2030 angegangen werden sollten, darunter Klimaschutz, Biodiversität und nachhaltige Waldbewirtschaftung. Ein echter Paradigmenwechsel ist also in Gang, der sowohl die Interessen der Waldbesitzer als auch den Schutz der wertvollen Natur in den Vordergrund stellt. Es liegt eine große Verantwortung auf den Schultern der Waldbesitzer, und es ist wichtig, dass sie sich nicht erst bei schädlichen Ereignissen um ihre Wälder kümmern, sondern eine vorausschauende Haltung einnehmen.