Niedrigwasser im Allgäu: Droht uns ein weiterer Dürresommer?

Niedrigwasser im Allgäu: Droht uns ein weiterer Dürresommer?
Wiggensbach, Deutschland - In den letzten Wochen macht die trostlose Nachricht die Runde: Die Grundwasserpegel im Allgäu sinken und die Region steht möglicherweise vor einem weiteren trockenen Sommer. Bürgermeister Thomas Eigstler aus Wiggensbach trägt die Sorgen der Bürger:innen und verweist auf die alarmierende Situation, die das Wasserwirtschaftsamt Kempten bereits ans Licht gebracht hat. Am 10. Juni 2025 zeigen die aktuellen Messungen besorgniserregende Tendenzen und vergleichen diese mit den schwierigen Verhältnissen des Trockenjahres 2018, als die Wasserquellen immer weniger Wasser führten und die Pegelstände auf ein bisher unbekanntes Niveau abfielen. Eine erneute Dürre würde die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen, denn die Ausgangslage für den kommenden Sommer wird als erheblich schwierig eingeschätzt.
Was könnte der Klimawandel damit zu tun haben? Dieser führt, wie zahlreiche Studien belegen, zu einer zunehmenden Trockenheit in vielen Regionen, auch in Deutschland. Wie die Goethe-Universität Frankfurt erklärt, sinken nicht nur die Grundwasserstände, sondern die Verfügbarkeit von ausreichend Niederschlag wird auch immer weniger. Besonders betroffen sind einige Teile Bayerns, darunter das Allgäu. Die Wasserknappheit hat nicht nur für die Landwirtschaft, die immer höhere Wassermengen benötigt, sondern auch für die Trinkwasserversorgung schwerwiegende Folgen.
Erinnerungen an 2018
Das Niedrigwasserjahr 2018 hat eindrücklich gezeigt, wie dramatisch die Situation werden kann. In diesem Jahr erlebte die Region eine anhaltende Trockenheit mit stark absinkenden Flusswasserständen. Die Niederschlagsmengen lagen bei nur etwa der Hälfte des langjährigen Mittels, was nicht nur die Wasserqualität verschlechterte, sondern auch die Schifffahrt erheblich beeinträchtigte. Laut der Bundesanstalt für Gewässerkunde gab es im August 2018 sogar einen Rückgang der Frachtzahlen um 21 %. Zum Teil mussten Kreuzfahrten eingestellt werden, was den Tourismus ebenfalls enorm belastete.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Kommunen und Behörden rechtzeitig auf die drohende Wasserknappheit reagieren. Die Fokussierung wird zunehmend auf Maßnahmen gelegt, die nicht nur kurzfristige Lösungen bieten, sondern auch eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung im Kontext des fortschreitenden Klimawandels ermöglichen. Denn die Schäden, die durch eine mangelhafte Versorgung entstehen, lassen sich nur schwer kalkulieren. Dabei kann die Kontrolle über die Wasserqualität nicht vernachlässigt werden, denn wenn belastetes Oberflächenwasser ins Grundwasser gelangt, drohen gefährliche Verunreinigungen.
Die Herausforderungen des Klimawandels
Die bevorstehenden Herausforderungen sind enorm. Die Forschung weist darauf hin, dass immer mehr Regionen Gefahr laufen, mit einem gesunkenen Grundwasserspiegel und minimierten Neubildungsraten konfrontiert zu werden. Durch die veränderten Bedingungen fließen Fließgewässer nicht mehr genug, was das Versickern in den Untergrund begünstigt. Schadhafte Stoffe aus Bächen könnten so in die Grundwasserleiter eindringen und eine langfristige Bedrohung der Trinkwasserversorgung darstellen. Studien, wie die von Petra Döll, betonen die Notwendigkeit neuer wissenschaftlicher Ansätze, um die Wechselwirkungen zwischen Oberflächen- und Grundwasser besser zu verstehen und damit die bestmöglichen Strategien für die Zukunft zu entwickeln.
Der Appell an die Bevölkerung und die lokalen Entscheidungsträger ist deutlich: Ein verstärkter Schutz der Wasserressourcen, nachhaltiger Umgang mit Wasser und innovative Lösungsansätze sind wichtiger denn je. Der Klimawandel wird die Situation in den kommenden Jahren sicher nicht einfacher machen. Ein gutes Händchen bei der Planung ist gefragt, um die wertvolle Ressource Wasser auch für die kommenden Generationen zu bewahren.
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Ort | Wiggensbach, Deutschland |
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