Nürnberg: Der boomende Handelsplatz des 16. Jahrhunderts enthüllt Geheimnisse!

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Erfahren Sie, wie Nürnberg um 1500 als Handels- und Technologiezentrum zur globalen Wirtschaft beitrug und welche bedeutenden Ereignisse sich dort abspielten.

Erfahren Sie, wie Nürnberg um 1500 als Handels- und Technologiezentrum zur globalen Wirtschaft beitrug und welche bedeutenden Ereignisse sich dort abspielten.
Erfahren Sie, wie Nürnberg um 1500 als Handels- und Technologiezentrum zur globalen Wirtschaft beitrug und welche bedeutenden Ereignisse sich dort abspielten.

Nürnberg: Der boomende Handelsplatz des 16. Jahrhunderts enthüllt Geheimnisse!

Am 3. Oktober 2025 öffnete das Germanische Nationalmuseum seine Pforten für die aufsehenerregende Sonderausstellung „Nürnberg Global 1300–1600“. Diese Präsentation bietet einen tiefen Einblick in die zentrale Rolle, die die Stadt Nürnberg im globalen Handel, in der Technik und im Wissensaustausch um 1500 spielte. Nürnberg zählte damals zu den größten Städten des Heiligen Römischen Reiches und verzeichnete rund 40.000 Einwohner. Die Stadt war ein wahrer Knotenpunkt für Innovationen und handwerkliches Geschick, was ihre Produkte international hoch im Kurs brachte, besonders bei portugiesischen und spanischen Kaufleuten. So waren Metallwaren, prunkvolle Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie feinmechanische Instrumente gefragte Waren auf dem Markt, die kräftig zum Wohlstand Nürnbergs beitrugen.

Aber nicht nur die Technik und der Handel machten Nürnberg zu einem bedeutenden Ort in der damaligen Weltwirtschaft. Albrecht Dürer, ein herausragender Nürnberger Künstler, prägte mit seinen Werken die Kunstszene über die Stadtgrenzen hinaus und ließ das Handwerk erblühen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Bericht des Stadtarztes Hieronymus Münzer aus den Jahren 1494/95, der die harten Bedingungen des Sklavenhandels in Valencia dokumentierte, wo er den Verkauf erneut entblößte – ein dunkles Kapitel, das die Schattenseiten des Handels verdeutlicht.

Nürnberg und Kilwa Kisiwani

Eine besonders spannende Verbindung schaffen Nürnberger Handelsinteressen zur ehemals blühenden Stadt Kilwa Kisiwani, einem wichtigen Knotenpunkt an der Swahili-Küste. Kilwa genoss zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert eine goldene Zeit, in der Gold, Elfenbein und luxuriöse Güter zwischen Afrika und dem arabischen Raum, Persien, Indien und China gehandelt wurden. Die Ausgrabungen und Ruinen von Kilwa, die 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden, sind heute Zeugen vergangener Pracht und Reinheit.

Die Eroberung von Kilwa durch die Portugiesen im Jahr 1505 führte nicht nur zu einem Machtwechsel, sondern auch zum weitreichenden Einfluss auf den Sklavenhandel. Historiker wie Ichumbaki und Makukula kritisieren die imperialistische Zusammenarbeit zwischen deutschen und portugiesischen Akteuren, die zur Ausplünderung und Vernichtung von Kultur und Gesellschaften in Kilwa führten. Hier war der Sklavenhandel bereits vor der Ankunft der Europäer etabliert, was Ibn Battuta in seinen Berichten über Raubzüge zur Sklavenbeschaffung dokumentierte.

Kritik an der Ausstellung

Obwohl die Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum wertvolle historische Einblicke bietet, wird in der Kritik der Katalog als unzureichend angesehen, wenn es darum geht, die Rolle des Sklavenhandels in der Geschichte Kilwas intensiver zu thematisieren. Dies wirft Fragen auf, wie solche Geschichte in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und ob die dunkleren Kapitel unseres Handels und unserer Geschichte genügend Beachtung finden.

Bis zum 22. März 2026 können Interessierte die Vielfalt Nürnbergs und der Weltwirtschaft näher kennenlernen. Die Ausstellung „Nürnberg Global 1300–1600“ beleuchtet daher nicht nur das Handwerk, den Handel und die Kunst, sondern regt auch zu einem kritischen Diskurs über die Geschichte und die Verstrickungen der Städte und Kulturen an. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur für Geschichtsinteressierte!