Entdecken Sie Europas vergessenes Geruchserbe: Eine Zeitreise in Düfte!

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Die FAU Erlangen-Nürnberg untersucht, wie Düfte das kulturelle Erbe prägen, unterstützt von einem EU-Projekt, bis 2025.

Die FAU Erlangen-Nürnberg untersucht, wie Düfte das kulturelle Erbe prägen, unterstützt von einem EU-Projekt, bis 2025.
Die FAU Erlangen-Nürnberg untersucht, wie Düfte das kulturelle Erbe prägen, unterstützt von einem EU-Projekt, bis 2025.

Entdecken Sie Europas vergessenes Geruchserbe: Eine Zeitreise in Düfte!

Was verbindet uns mit der Vergangenheit? Neben visuellen Erinnerungen sind es oft die Düfte, die uns in andere Zeiten versetzen. Das Forschungsprojekt „Odeuropa“, initiiert von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, bringt frischen Wind in die Geschichtsforschung, indem es Gerüche als kulturhistorisches Phänomen untersucht. Dabei handelt es sich um das erste umfassende europäische Projekt, welches die Relevanz olfaktorischer Praktiken für unser kulturelles Gedächtnis in den Mittelpunkt stellt. Laut Fränkischer Tag sollen Gerüche Emotionen wecken und uns helfen, multisensorische Verbindungen zur Vergangenheit herzustellen.

Das Team, bestehend aus 35 Forschern aus sechs Ländern, hat sich das Ziel gesetzt, Gerüche und deren Bedeutungen als Teil unseres kulturellen Erbes zu verankern. Anhand von Beispielen wie dem Café auf dem Montmartre im 19. Jahrhundert oder dem Alltag im Holland des 17. Jahrhunderts analysieren die Wissenschaftler, wie Gerüche unsere Wahrnehmung der Geschichte prägen. Diese Informationen stammen aus Gemälden, Zeichnungen und Texten, die das Team durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet hat. Für die Analyse wurden über 43.000 historische Bilder und 167.000 Bücher aus sechs europäischen Sprachen untersucht.

Innovative Werkzeuge zur Geruchsforschung

Ein bedeutendes Ergebnis des Projektes ist der „Odeuropa Smell Explorer“. Dieses interaktive Web-Tool ermöglicht es Nutzern, die Gerüche vergangener Zeiten zu entdecken und deren Einfluss auf die europäische Kultur zu erforschen. Laut Odeuropa stehen den Nutzern über 92.000 Geruchsinstanzen aus fast 44.000 Kunstwerken zur Verfügung, ergänzt durch eine Analyse von 167.000 Textressourcen. Das Tool ist so gestaltet, dass Wissenschaftler und Interessierte gleichermaßen die Vielfalt olfaktorischer Erfahrungen nachvollziehen können.

Die digitalisierte Datenbank umfasst über 2,5 Millionen Einträge, die geruchsbezogene Informationen und deren kulturelle Relevanz abbilden. Zudem ermöglicht die benutzerfreundliche Oberfläche das Speichern von Ergebnissen und das Herunterladen von Daten für komplexere Analysen. Wissenschaftler, Parfümeure und Künstler haben die Möglichkeit, die Gerüche vergangener Epochen detailliert zu untersuchen und für ihre eigenen Projekte zu nutzen.

Ein Schritt in die Zukunft des Geschichtenerzählens

Die Innovation endet jedoch nicht beim Smell Explorer. Das Projekt unterstützt auch die Entwicklung neuer Ausstellungen und Lernmaterialien, die auf olfaktorischem Geschichtenerzählen basieren. Dank eines „Olfactory Storytelling Toolkits“, das in Zusammenarbeit mit Parfümeuren und Denkmalpflegern entstand, können Museen und Kulturerbestätten in Europa und darüber hinaus historische Düfte in ihre Angebote integrieren. Die Konzepte sollen noch in diesem Jahr auf der Expo 2025 in Osaka im EU-Pavillon vorgestellt werden, wie wissenschaft.de berichtet.

Dieses faszinierende Forschungsprojekt zeigt nicht nur die Bedeutung von Gerüchen im kollektiven Gedächtnis, sondern öffnet auch neue Türen für die Kunst des Geschichtenerzählens. Die Vergangenheit ist also nicht nur ein Bild, das wir vor Augen haben – sie ist auch eine Vielzahl an Düften, die in der Luft liegt und darauf wartet, entdeckt zu werden.