Bedrohliche Zeiten für Nürnberger Paviane: Zoo denkt über Tötung nach!
Im Nürnberger Tiergarten wird über eine mögliche Tötung von Guinea-Pavianen diskutiert, während Tierschutzorganisationen protestieren.

Bedrohliche Zeiten für Nürnberger Paviane: Zoo denkt über Tötung nach!
Im Nürnberger Tiergarten wird seit Monaten ein heikles Thema intensiv diskutiert: die mögliche Tötung von Guinea-Pavianen. Der Zoo hat bereits im Februar 2024 öffentlich gemacht, dass er über diese drastischen Maßnahmen nachdenkt, was zu erheblichem Widerstand und Empörung in der Bevölkerung geführt hat. Tierschutzaktivisten und Organisationen wie PETA haben laute Proteste gegen diese Überlegungen organisiert und fordern eine Lösung, die die Tiere schützt. Der Tiergarten ist der einzige Zoo in Deutschland, der Guinea-Paviane hält und hat seit 1942 Erfahrung in der Haltung dieser besonderen Art.
Aktuell leben 43 Guinea-Paviane im Nürnberger Zoo, zuvor waren es 45. Die derzeitige Anlage, welche 2008 erweitert wurde, ist jedoch offensichtlich nicht mehr ausreichend für die wachsende Gruppe. Dies führt zu vermehrten Konflikten und Verletzungen unter den Tieren, was die Notwendigkeit einer Reduzierung der Gruppe unumgänglich macht. Diese Herausforderungen sind auch Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, das die zukünftige Population dieser Tiere sichern soll.
Die Prüfung von Alternativen
Um die Anzahl der Guinea-Paviane zu verringern, hat der Zoo seit vielen Jahren verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen. Unter anderem wurden Tötung, Abgabe an andere Zoos, Auswilderung, Gnadenunterkünfte, Verhütung und Sterilisation überprüft. Bisher jedoch stehen keine konkreten Übernahmemöglichkeiten von anderen Zoos fest. Angebote aus Ländern wie Deutschland, Großbritannien, Indien, Slowenien und Österreich wurden geprüft, jedoch konnten keine geeigneten Haltungsbedingungen garantiert werden. Zu den Gründen gehören unzureichende Informationen und die Ablehnung von Angeboten als ungeeignet für Guinea-Paviane.
Die Übernahme von Tieren an andere Einrichtungen ist ein komplexes Unterfangen und erfordert viel Abstimmung und Information über die Haltungsbedingungen des Zielzoos. Bislang konnten nur zwei Zoos gefunden werden, die 16 Tiere übernommen haben, was die Suche eher schwierig gestaltet. Auch die geplanten Verhütungmaßnahmen haben sich als wenig erfolgversprechend herausgestellt, da sie die Weibchen dauerhaft unfruchtbar gemacht hatten.
Die schwierige Entscheidung
Trotz dieser Bemühungen bleibt die Tötung von Guinea-Pavianen eine Option, die bislang nicht aus dem Raum gestrichen wurde. Dag Encke, der Zoodirektor, bestätigt, dass trotz aller Alternativen die Tötung weiterhin in der Diskussion ist, solange keine erfolgversprechenden Lösungen gefunden werden. Aktuell sind die sozialen Strukturen innerhalb der Gruppe ungünstig, wodurch die Gefahr von Verletzungen steigt.
Einige Tierschutzorganisationen haben auch mit rechtlichen Schritten gedroht, sollten die Paviane tatsächlich getötet werden. Der Nürnberger Zoo ist sich der Verantwortung bewusst und nimmt die Kritik ernst. Es werden verschiedene Optionen geprüft und die Entscheidung soll in den kommenden Wochen getroffen werden. Eine sofortige Tötung ist jedoch nicht geplant, was laut Tiergarten eine bedachte Vorgehensweise ist.
In einer Zeit, in der der Lebensraum der Guinea-Paviane stark zurückgeht, sieht der Tiergarten seine Verantwortung nicht nur in der Unterhaltung eines Geheges, sondern auch in der Erhaltung derartiger Tierarten. Der Nürnberger Zoo engagiert sich aktiv im natürlichen Verbreitungsgebiet der Tiere und unterstützt Forschungsprojekte, um die Population nachhaltig zu sichern.
Es bleibt spannend, wie sich die Situation um die Guinea-Paviane im Nürnberger Tiergarten entwickeln wird. Das Schicksal dieser Tiere hängt stark davon ab, ob sich in den kommenden Wochen neue Perspektiven auftun und ob die komplizierten Verhandlungen mit potenziellen Übernahmezentren erfolgreich verlaufen können. Es wird eine enge Begleitung der Entwicklungen geben.
Für mehr Informationen zu den Hintergründen und dem speziellen Populationsmanagement im Nürnberger Zoo, lesen Sie die Artikel auf Merkur, oder besuchen Sie die offizielle Webseite des Tiergartens Nürnberg sowie den Bericht von Süddeutsche.