Mit Augen und Ohren gegen Einsamkeit: So wird Demenz vorgebeugt!
Seniorennetzwerk Miltenberg thematisiert Gesundheitsförderung und Prävention für Ältere. Informationen zu Hilfsmitteln und Angeboten.

Mit Augen und Ohren gegen Einsamkeit: So wird Demenz vorgebeugt!
Am Mittwoch, dem 29. Oktober, fand im Landratsamt Miltenberg eine wichtige Sitzung des Seniorennetzwerks statt, die sich ganz dem Thema Prävention und Gesundheitsförderung im höheren Alter widmete. In diesem Rahmen wurde die Bedeutung passgenauer Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte hervorgehoben, die entscheidend zur Lebensqualität beitragen und Demenzerkrankungen vorbeugen können. Christina Jung von der Fachstelle Altenhilfeplanung führte durch die Veranstaltung und stellte die vielfältigen Angebote vor, die speziell für ältere Menschen auf der neuen Informationsseite „Senioren“ des Landratsamtes bereitgestellt werden.
Die Veranstaltung zeigte auf, wie wichtig Bewegungs- und Begegnungsangebote sind, um Einsamkeit und Demenz entgegenzuwirken. Expertinnen des Blindeninstituts Würzburg erläuterten die Herausforderungen, die Seh- und Hörbeeinträchtigungen im Alltag mit sich bringen. Im Rahmen eines Modellprojekts mit dem Titel „Sinnesbeeinträchtigungen im sozialen Nahraum“, das unter der Leitung von Sabine Kampmann in Unterfranken läuft, wird die Aufklärung über sinnliche Beeinträchtigungen sowie die Vernetzung medizinischer und unterstützender Angebote vorangetrieben.
Der Bedarf an niedrigschwelligen Angeboten
Andreas Peschanel von der AOK-Direktion Aschaffenburg betonte die Notwendigkeit niedrigschwelliger Gesundheitsförderungsangebote, um älteren Menschen den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu erleichtern. In diesem Zusammenhang wurde auch die Online-Plattform „Health Map“ der AOK Bayern vorgestellt, die es erleichtert, gesundheitsfördernde Angebote zu finden. Die Beratungsstelle für Senioren und pflegende Angehörige (BSA) bietet Unterstützung sowie Schulungen an, um das Wissen innerhalb der Gemeinschaft zu verbreiten und die Versorgungslandschaft nachhaltig zu gestalten.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Ankündigung der geplanten Gründung einer Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige im Jahr 2025. Dieser Schritt soll helfen, den Austausch und die Unterstützung in dieser wichtigen Thematik zu intensivieren.
Einblicke in die Gesundheitsförderung für ältere Menschen
Um den demografischen Herausforderungen zu begegnen, ist es unerlässlich, den älteren Menschen spezifische Vorsorge- und Pflegeeinrichtungen anzubieten. Laut dem Bundesgesundheitsministerium wird sich bis 2050 der Anteil der über 60-Jährigen weltweit verdoppeln, weshalb jetzt Handlungsbedarf besteht. In diesem Kontext ist das gesunde Altern von zentraler Bedeutung: Die WHO definiert es als die Entwicklung und den Erhalt von funktionalen Fähigkeiten, die ein würdevolles Leben im Alter gewährleisten
Die Strategie der WHO aus dem Jahr 2016 beschäftigt sich mit der Förderung des gesunden Alterns und sieht vor, dass die Gesundheitssysteme an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst und altersfreundliche Umgebungen geschaffen werden. Mehr als nur Worte – es ist eine Verpflichtung, die sich in den nächsten Jahren nachhaltig auswirken soll.
Zusammengefasst wurde in der Sitzung klar, dass Prävention und Gesundheitsförderung eine gemeinsame Verantwortung darstellen, die alle Altersgruppen einbezieht. Das Ziel der Initiativen in Miltenberg: die Lebensqualität der älteren Generation zu steigern und ihnen den Zugang zu wertvollen Informationen und Dienstleistungen zu erleichtern. Die Gemeinde Niedernberg erweist sich hier als vorbildliche Modellkommune im Landkreis, die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit praktiziert.
Mit diesen zukunftsorientierten Ansätzen ist zu hoffen, dass die Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, nicht nur erkannt, sondern auch proaktiv angegangen werden. Wer hier gute Ideen und Konzepte hat, kann nicht nur die Bevölkerung unterstützen, sondern kann auch einen maßgeblichen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten.