Erinnerung und Versöhnung: Totengedenken am Ostlandkreuz in Miltenberg

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Gedenkfeier am 2. November 2025 am Ostlandkreuz in Miltenberg zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und für Frieden in Europa.

Gedenkfeier am 2. November 2025 am Ostlandkreuz in Miltenberg zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und für Frieden in Europa.
Gedenkfeier am 2. November 2025 am Ostlandkreuz in Miltenberg zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und für Frieden in Europa.

Erinnerung und Versöhnung: Totengedenken am Ostlandkreuz in Miltenberg

Am 2. November 2025 trafen sich zahlreiche Menschen am Ostlandkreuz in Miltenberg, um beim Totengedenken den Opfern von Flucht, Vertreibung und Krieg zu gedenken. Dieses Jahr fand bereits die 51. Veranstaltung statt, ausgerichtet von der Landsmannschaft Schlesien und dem Bund der Heimatvertriebenen. Der Anlass war besonders, da er auf das 80. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fällt und gleichzeitig 75 Jahre seit der Gründung der Landsmannschaften gefeiert wurden.

Christian L. Kuznik, der Kreisvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, eröffnete die würdige Feier. In seiner Ansprache erinnerte er an die tragischen Schicksale von rund 15 Millionen Deutschen, die durch die Wirren des Krieges ihre Heimat verloren, und an die etwa drei Millionen, die ihr Leben lassen mussten. „Es ist unsere Verantwortung, die Erinnerung lebendig zu halten und aus der Vergangenheit zu lernen“, sagte Kuznik, in Anklang auf die Worte von Pfarrer Jan Kölbel. Dieser beleuchtete die christliche Dimension des Erinnerns und mahnte, dass die Lehren aus der Geschichte uns auch in Zukunft leiten sollten.

Ein Aufruf zur Versöhnung

Altbürgermeister Joachim Bieber betonte in seinen Ausführungen die Wichtigkeit von Versöhnung und eines friedlichen Miteinanders in Europa. Diese Mahnung ist besonders relevant im Lichte der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“, die 1950 ins Leben gerufen wurde und als Grundgesetz für die Heimatvertriebenen gilt. In der Charta wird ein klarer Verzicht auf Rache und Gewalt proklamiert und ein Bekenntnis zur Schaffung eines geeinten Europas ausgesprochen, was auch ein zentraler Punkt der Gedenkfeier war sowie ein wesentlicher Bestandteil des Versöhnungsprozesses.

„Der Aufruf zum Wiederaufbau, nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas, steht im Fokus unserer Bemühungen. Es ist unsere Aufgabe, dass der Frieden in Freiheit erlebt werden kann“, so Kuznik weiter. Mit den Worten der Charta, die das Recht auf Heimat als ein von Gott geschenktes Grundrecht beschreibt, wurde die zentrale Botschaft des Nachmittags geformt: Frieden, Freiheit und die Bewahrung eines geeinten Europas als Grundwerte.

Musikalische Begleitung und Ausklang

Die Veranstaltung erhielt ihre musikalische Umrahmung durch die Bläsergruppe der Stadtkapelle Miltenberg unter der Leitung von Wolfgang Farrenkopf, die mit berührenden Melodien zur feierlichen Atmosphäre beitrugen. Das Totengedenken 2025 ist nicht nur ein Rückblick auf die dunklen Kapitel der Vergangenheit, sondern auch ein Auftrag an alle Anwesenden, den Frieden und die Freiheit für künftige Generationen zu bewahren.

Die Geschichte der Heimatvertriebenen, die am Ostlandkreuz gewürdigt wurde, bleibt ein eindringlicher Erinnerungstraum und eine Mahnung für die Menschlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte. Diese Veranstaltung ist ein wertvoller Teil der kollektiven Erinnerung, die auch die jüngeren Generationen für die Herausforderungen und Verantwortung sensibilisieren soll, die mit der Erinnerung an unsere Geschichte einhergehen.