Landrat Schneider: Abschied mit Wehmut und Blick auf die Herausforderungen 2026
Landrat Wilhelm Schneider verabschiedet sich mit einem Neujahrsgruß 2026 und reflektiert über Herausforderungen im Landkreis Haßberge.

Landrat Schneider: Abschied mit Wehmut und Blick auf die Herausforderungen 2026
Am heutigen 25. Dezember 2025 hat Landrat Wilhelm Schneider seinen finalen Neujahrsgruß an die Bürger des Landkreises Haßberge gerichtet. In einem bewegenden Rückblick äußerte er Dankbarkeit und Wehmut über seine Zeit im Amt. Besonders betonte er das immense Bürgerengagement in den Gemeinden und Vereinen, das maßgeblich zur Entwicklung der Region beigetragen hat. Sein Abschied wird von Herausforderungen überschattet, die bis zum Ende seiner Amtszeit bestehen geblieben sind, darunter die angespannte Haushaltslage und die Notwendigkeit einer besseren finanziellen Ausstattung durch Bund und Land, wie auch np-coburg.de berichtet.
Ein zentrales Thema in Schneiders Gruß war die wirtschaftliche Situation der Haßberg-Kliniken. Die schwierige Finanzlage, die sich durch jährliche Defizite von etwa 5 Millionen Euro äußert, führte zu der Entscheidung, die stationäre Versorgung auf einen Standort zu konzentrieren. Ebern wird künftig als Facharztzentrum fungieren, was der mainfranken.news zufolge nicht ohne Kontroversen blieb. Bürgermeister Jürgen Hennemann äußerte sich zwar bedauernd über die Schließung des Krankenhauses Ebern, doch die Bevölkerung zeigt sich skeptisch – viele fühlen sich übergangen, und politische Versprechen wurden in der Vergangenheit oft nicht eingelöst.
Krankenhaus Ebern: Ein umstrittenes Kapitel
Die Sorgen der Bürger hinsichtlich der Gesundheitsversorgung in Ebern sind nicht unbegründet. Seit 2020 werden die Zukunft des Standorts und vor allem der Kampf um den Erhalt der Notarztstandorte intensiv diskutiert – jedoch kamen die Gespräche oft verspätet, kommentiert mainfranken.news. Die Intermediate-Care-Station wurde bereits im Juli 2025 ohne breite Öffentlichkeit geschlossen, und Ankündigungen wie die Schaffung von 28 Kurzzeitpflegeplätzen blieben bislang ohne konkrete Fortschritte. Auch die Verlegung der Palliativstation nach Haßfurt hat Bedenken ausgelöst.
Dennoch gibt es Bestrebungen, die Gesundheitsversorgung in der Region zu verbessern. Mit der Initiative „Gesundheitsregionenplus“ in Bayern wird versucht, die Gesundheitsförderung und -versorgung besser zu verknüpfen. Die Gemeinden spielen dabei eine zentrale Rolle, um Bedingungen zu schaffen, die etwa die Ansiedlung von Ärzten erleichtern sollen, verkündet gesundheitsregion.hassberge.de.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Die nächsten Schritte in der Gesundheitsversorgung des Landkreises Haßberge sind klar skizziert. So liegt der Fokus neben der Verbesserung des ambulanten Angebots und der Erweiterung um gynäkologische Praxen auch auf der Planung einer Kurzzeitpflegeeinrichtung, die im Eberner Krankenhaus ab 2026 entstehen soll. Investitionen in andere Infrastrukturprojekte sind ebenfalls in der Pipeline – die Generalsanierung des Hofheimer Hallenbades und der Dreifachturnhalle in Haßfurt stehen an, wobei insgesamt etwa 22,4 Millionen Euro in die Hand genommen werden.
Schneider wünscht den Bürgerinnen und Bürgern ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2026. Seinen Rückblick und Ausblick beschreibt er mit dem Gefühl, dass viele Weichenstellungen von der Gemeinschaft getragen werden müssen, um auch in Zukunft dynamisch und zukunftsorientiert handeln zu können. Das bevorstehende Wahljahr bringt darüber hinaus einen Generationenwechsel in vielen Rathäusern mit sich, was neue Perspektiven und Veränderungen mit sich bringen könnte.
Die Gefahren einer unzureichenden Gesundheitsversorgung und der Mangel an Trost durch die Schließungen im Gesundheitssystem gilt es, gemeinsam zu überwinden – das ist wohl der Kern von Schneiders Botschaft an die Bürger des Landkreises Haßberge.