Prozess um Garmischer Zugunglück: Lokführer schildert Horror-Erlebnis
Lokführer berichtet über das tragische Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen, bei dem fünf Personen starben. Prozessdetails und Ursachen.

Prozess um Garmischer Zugunglück: Lokführer schildert Horror-Erlebnis
Im Prozess um das Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen, das sich am 3. Juni 2022 ereignete, wurde der Lokführer nun als Zeuge verhört. Bei diesem tragischen Vorfall entgleiste eine Regionalbahn aufgrund maroder Betonschwellen. Fünf Fahrgäste fanden dabei den Tod, und zahlreiche weitere wurden verletzt. Der Lokführer, ein 35-jähriger Mann, schilderte seine eindringlichen Erfahrungen und das Gefühl während des Unglücks als „wie ein Erdbeben“ – eine Beschreibung, die wohl jedem bildlich vor Augen führt, welche Gewalt in dem Moment gewirkt hat. Dabei wurde er in seinem Sitz zusammengepresst und hochgeschleudert.
Durch eine Notbremsung, die er zu initiieren versuchte, entstand eine „Riesenstaubwolke“, die ihn zeitweise jegliche Sicht nahm. Vor der Entgleisung bemerkte er eine auffällige Veränderung auf der Strecke, die er mit einem „langgestreckten Fragezeichen“ verglich. Leider kam seine schnelle Reaktion zu spät.
Ursachen der Tragödie
Die Untersuchungen ergaben, dass die Entgleisung auf marode Betonschwellen zurückzuführen war, die durch chemische Reaktionen im Inneren nicht mehr tragfähig waren. Diese Informationen wurden von der Staatsanwaltschaft München II genutzt, um zwei Eisenbahner, einen Fahrdienstleiter sowie den Bezirksleiter der Fahrbahn, wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung anzuklagen. Es gab bereits vor dem Unglück Hinweise auf problematische Gleise, wobei der Fahrdienstleiter einen Funkspruch über Unregelmäßigkeiten erhalten hatte.
Der Lokführer berichtete auch von häufigen Problemen, die er auf der Strecke bemerkte. Er könnte sogar eine Liste von kleineren Unregelmäßigkeiten führen, die oft gemeldet werden müssten. Trotz der physischen Verletzungen, zu denen Wadenprellungen und Abschürfungen zählten, war er nicht traumatisiert und war bereits nach zehn Wochen wieder vollständig im Dienst.
Der Prozess ist im Gange
Der Prozess findet am Landgericht München II statt, mit dem Ziel, die genauen Ursachen für diese Tragödie zu klären. Die Schilderungen des Lokführers machen deutlich, wie wichtig es ist, auf die Sicherheit der Schienen und die strukturelle Integrität der Gleisanlagen zu achten. Der Vorfall hat sowohl bei den Betroffenen als auch in der Öffentlichkeit große Wellen geschlagen.
Auch wenn der Lokführer persönlich nicht an den langfristigen Folgen des Unglücks leidet, bleibt die Frage der Verantwortung und der Konsequenzen für die betroffenen Mitarbeiter und die Bahn im Raum. Die juristischen Schritte, die daraus resultieren, könnten weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben.
An dieser Stelle ist es wichtig, auch auf die allgemeinen Sicherheitshinweise für die Nutzung von Bahnanlagen zu achten. Läuft etwas nicht nach Plan, sollte dies sofort gemeldet werden, damit die Sicherheit aller Fahrgäste gewährleistet bleibt.